Die CSU hat ein mediales Pulverfass geöffnet und den Bayerischen Rundfunk in die Kritik genommen. Vor allem die Hörfunkprogramme der ARD-Anstalt würden nicht ausgewogen berichten und SPD und Grüne überrepräsentieren, hieß es in einem Bericht des Parteiorgans „Bayernkurier“.
Als „bayerischen Rot-Grün-Funk“ bezeichnet die Partei die Rundfunkanstalt deshalb in der aktuellen Ausgabe der wöchentlich erscheinenden Parteizeitung. Die Sender benachteiligten die CSU „durch in Nachrichten verpackte Meinungen, tendenziöse Moderationstexte, einseitige Auswahl von O-Tönen und Interviewpartnern“, übte die Redaktion um Herausgeber Horst Seehofer und Chefredakteur Peter Hausmann scharfe Kritik.
Verschiedene Beispiele lieferte der „Bayernkurier“ gleich mit. So habe der BR im August von SPD-Ministerpräsidentenkandidat Christian Ude als eine Art Heiland gesprochen, „der das Land nun endlich vom jahrzehntelangen CSU-Joch befreie“. Zudem wirft die CSU dem BR Wahrheitsverzerrung durch falsche Schwerpunktsetzungen vor, auch bei anderen Themen berichte die ARD-Anstalt parteiisch. Politikerzitate von der CSU machten in der Berichterstattung zudem nur 20 Prozent aus, während SPD und Grüne jeweils auf 30 Prozent kämen, hieß es.
Gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“ vom Mittwoch wies der Bayerische Rundfunk die Kritik der Partei zurück. „Pauschale Vorwürfe über tendenziöse Berichterstattung oder eine einseitige Ausrichtung von Sendungen oder Programmen sind nicht gerechtfertigt“, kommentierte Sprecherin Regine Fenn. [su]
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