Creme-Skandal: WDR will Weiterbeschäftigung anfechten

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Der WDR wehrt sich gegen ein Urteil des Landgerichts Köln, den gekündigten Redakteur Klaus Martens weiterbeschäftigen zu müssen. Martens soll laut Sender mit seiner ARD-Reportage „Heilung unerwünscht“ gegen Programmgrundsätze verstoßen haben.

Ein Sprecher des Westdeutschen Rundfunks bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur epd, die Juristen der Sendeanstalt hätten gegen das Urteil Berufung eingelegt. Bei dem Filmbetrag, der zur Kündigung von Martens geführt hatte, war eine Hautcreme, die Beschwerden wie Neurodermitis oder Schuppenflechte ohne sonst übliche Nebenwirkungen beseitigen soll, in den Mittelpunkt gerückt worden.

Nach der Ausstrahlung war es beim WDR zu Irritationen gekommen, weil Martens kurz danach unter gleichem Titel ein Sachbuch veröffentlicht hatte, in dem Pharmaunternehmen die gezielte Blockade der Markteinführung der Creme vorgeworfen worden war. Der WDR sprach daraufhin aufgrund eines Verstoßes gegen Programmgrundsätze und angebliche falscher Angaben in einer Erklärung die Kündigung aus.

Im Januar hatten die Richter des Landgerichts Köln die Kündigung für unwirksam erklärt. Das fehlen kritischer Stimmen in der Reportage reiche als Grund zur Trennung von Martens nicht aus, hieß es in der Urteilsbegründung. Diese seien im Rohmaterial vorhanden gewesen. Dass die Passagen nicht ausgestrahlt wurden, sei auch durch die begrenzte Länge der Sendung erklärbar. Außerdem habe ein WDR-Verantwortlicher den Film abgenommen und das Buchprojekt sei vom Sender „ausdrücklich genehmigt“ worden (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). [ar]

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1 Kommentare im Forum
  1. AW: Creme-Skandal: WDR will Weiterbeschäftigung anfechten Der WDR wird sind noch weiter blamieren als er es ohnhin schon getan hat. Kindersprechstunde berichtet über den Fall seit Ende 2009 und hat inzwischen auch das Urteil online. In dem Urteil sind genau die Dinge genannt, die schon 2009 dem WDR vorgeworfen wurden. Der WDR trägt nämlich die Hauptschuld an dem Skandal, weil seine gesamte Führungshierarchie mitgemacht und oder versagt hat. Das Gerichtsurteil und die dabei aufgedeckten Fakten sprechen eine eindeutige Sprache.
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