Fernseher und andere Unterhaltungselektronik erwiesen sich für Sony als schlechtes Geschäft in der Corona-Krise. Die Sparte brockte dem japanischen Branchenriesen einen operativen Verlust von umgerechnet einer halben Milliarde Euro ein.
Das Elektronik-Geschäft von Sony ist schwer von der Corona-Krise getroffen worden. Das operative Ergebnis des Bereichs sei dadurch im vergangenen Quartal um rund 35,1 Milliarden Yen (gut 300 Mio Euro) niedriger ausgefallen, schätzte Sony am Mittwoch. Gründe seien die Schließung der Fabriken in China und Malaysia sowie eine allgemeine Abschwächung der Nachfrage gewesen.
Der operative Verlust der Elektronik-Sparte stieg dadurch um rund die Hälfte auf rund 60 Milliarden Yen (512 Mio Euro), unter anderem auch durch Umstrukturierungsmaßnahmen. Der Umsatz brach derweil um ein Viertel auf gut 363 Milliarden Yen (3,1 Mrd Euro) ein.
Auch die Finanzsparte, sonst eine verlässlichen Geldbringer von Sony, traf die Pandemie hart. Die Krise drückte den Betriebsgewinn um 28 Milliarden Yen (248 Mio Euro).
Sonys Konzernumsatz insgesamt sackte in dem Ende März abgeschlossenen vierten Geschäftsquartal im Jahresvergleich um 18 Prozent auf 1,75 Billionen Yen (15 Mrd Euro) ab. Der Gewinn schmolz um 86 Prozent auf 12,6 Milliarden Yen (108 Mio Euro) zusammen.
In seiner wichtigsten Sparte, dem Spielegeschäft rund um die Playstation-Konsole, verspürte Sony zwar sogar Rückenwind durch die Corona-Krise. Es wurden mehr Games heruntergeladen und Abo-Dienste stärker genutzt. Allerdings fiel der positive Effekt mit 2,8 Milliarden Yen (24 Mio Euro) zusätzlich beim operativen Gewinn eher zaghaft aus. Der Umsatz der Sparte sank um 13 Prozent auf 433,6 Milliarden Yen (3,7 Mrd Euro). Nutzer sind vor dem erwarteten Start der Playstation 5 zum Jahresende zurückhaltend. Es wurden noch 1,5 Millionen Geräte der Playstation 4 verkauft – im Vorjahresquartal waren es 2,6 Millionen.
Für das Film- und TV-Geschäft mit dem Hollywood-Studio Columbia errechnete Sony ein moderates Corona-Gewinnplus von 1,5 Milliarden Yen (13 Mio Euro). Denn einerseits blieben Einnahmen wegen geschlossener Filmtheater aus – andererseits sparte Sony auch an Marketing-Ausgaben für Filme, die jetzt erst einmal nicht in die Kinos kommen. Der gesamten Industrie machen derzeit zugleich Drehstopps bei Film- und TV-Produktionen zu schaffen.
Im gesamten Geschäftsjahr sank der Umsatz des Sony-Konzerns um fünf Prozent auf 8,26 Billionen Yen (71,2 Mrd Euro). Der Gewinn fiel dabei um 36 Prozent auf gut 582 Milliarden Yen (gut 5 Mrd Euro). Eine Prognose für das angebrochene Geschäftsjahr gibt Sony angesichts der Corona-Unsicherheit nicht ab.
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