Constantin trennt sich von seinem traditionsreichen Filmgeschäft, das Kinohits wie „Fack ju Göhte“ produziert hat, und will sich künftig auf den Sportbereich konzentrieren. Allerdings hat die Auseinandersetzung auf der zweitägigen Aktionärsversammlung vermutlich noch ein gerichtliches Nachspiel.
Nach heftigen Auseinandersetzungen auf der Aktionärsversammlung hat sich Constantin Medien dazu entschlossen, seine Filmsparte abzustoßen, wie Donnerstagnacht bekannt gegeben wurde. Der Verkauf von Constantin Film ist Teil einer strategischen Neuausrichtung des Unternehmens, zu dem unter anderem der Sportsender Sport1 gehört. So will sich Constantin Medien künftig ausschließlich auf die Segmente Sport- und Event-Marketing konzentrieren.
„Die Positionierung als Sport-only-Unternehmen ist nach unserer Einschätzung die langfristig beste und vielversprechendste Strategie für den Constantin-Medien-Konzern“, kommentierte Fred Kogel, Vorstandsvorsitzender der Constantin Medien. „Wir haben dadurch die Chance, Umsatzrentabilität und Ertragskraft unseres Konzerns dauerhaft und nachhaltig zu steigern.“
Großaktionär Bernhard Burgener, der mit seinen Verbündeten rund 30 Prozent an Constantin hält, hatte den Verkauf des Filmgeschäfts zu verhindern versucht. Er wurde nach dem zweitägigen Aktionärstreffen von der Abstimmung ausgeschlossen. Als Grund für diesen Entschluss wurde eine „falsche Stimmrechtsmeldung“ genannt. Burgener will nun gegen die Entscheidung mit einer Anfechtungsklage vorgehen. „Die Beschlüsse der Hauptversammlung sind null und nichtig“, erklärte er. „Niemand hat mir eine plausible rechtliche Begründung für meinen Ausschluss darlegen können – weil es keine gibt.“
Über die Zukunft des Medienunternehmens wird schon seit Monaten gestritten. Der Streit besteht dabei vorwiegend zwischen Burgener und Aufsichtsratschef Dieter Hahn, die sich in ihren Zukunftsvorstellungen deutlich von einander unterschieden. Während Hahn die Zukunft von Constantin im Sportgeschäft sieht, will Burgener am traditionsreichen Filmgeschäft festhalten. Constantin Film hat in der Vergangenheit Kinohits wie „Der Name der Rose“ und „Fack ju Göhte“ produziert. [kw]
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