
Düsseldorf – Der Film- und Fernsehproduzent Constantin Film sieht die Kinos in Deutschland auch 2008 weiter in der Defensive.
„Das Kino steht unter massivem Konkurrenzdruck. Längst setzen den Filmtheatern nicht nur immer neue Fernsehkanäle zu, sondern auch die DVD und das Internet mit seinen Bewegtbildern, Computerspielen“, sagte Vorstandschef Fred Kogel dem „Handelsblatt“ (Montag).
In diesem Jahr sei zudem die Fußball-Europameisterschaft im Sommer eine massive Konkurrenz. „Im Vergleich zur WM vor zwei Jahren fehlt uns diesmal ein Sönke-Wortmann-Film über die deutsche Nationalmannschaft“, sagte der frühere Chef des Berliner Privatsenders Sat 1.
Ferner habe der dreimonatige Streik der Drehbuchautoren in Hollywood zur Folge, dass den Filmtheatern der publikumsträchtige Nachschub auszugehen drohe. Der Streik hinterlasse auch auf der Berlinale seine Spuren. „Auf der Messe European Film Market fehlen zumindest bis jetzt interessante neue Filme“, sagte Kogel. Die Messe in Berlin sei nach Cannes und Los Angeles der wichtigste Marktplatz der Branche. Der Arbeitskampf zwischen Drehbuchautoren und Studios in Hollywood soll nach US-Medienberichten vom Sonntag voraussichtlich noch in dieser Woche beendet werden.
Im vergangenen Jahr kamen über acht Prozent weniger Besucher in die deutschen Kinos. Nach Angaben der Berliner Filmförderanstalt gingen die Einnahmen um 5,7 Prozent auf rund 768 Millionen Euro zurück. Der Marktanteil deutscher Filme sank auf 18,9 Prozent. Im Vorjahr war es noch knapp 26 Prozent gewesen. [fp]
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