CNN-Talker Piers Morgan in Murdoch-Abhörskandal verwickelt?

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Der Abhörskandal um Rupert Murdochs Skandalblatt „News of the World“ zieht weitere Kreise. Auch Piers Morgan, Talkshow-Nachfolger von Larry King bei CNN und früherer „Daily Mirror“-Chefredakteur, scheint in die Vorfälle verwickelt zu sein.

So sind frühere Aussagen Morgans wieder in den Fokus der Öffentlichkeit geraten. Bereits 2007 äußerte der Autor und Moderator in zwei Interviews, dass das Abhören von Handy-Mailboxen zu den gängigen Praktiken im britischen Journalismus zähle. Nachdem sein Kollege Clive Goodman für das Abhören von Prinz Williams Mailbox zu einer Haftstrafe verurteilt worden war, sagte Morgan, Goodman werde zum Sündenbock einer weit verbreiteten Praxis abgestempelt.
 
Inzwischen hat die konservative Unterhausabgeordnete Louise Mensch die Aussagen Morgans vor dem Kulturausschuss thematisiert und der „Mirror“ eine Untersuchung der Redaktionspraktiken angekündigt, berichtete die Online-Ausgabe des „Spiegels“ am Mittwoch. Morgan selbst weise die Vorwürfe vehement vor sich.
 
Trotzdem dürfte auch den Briten die Sorge um den Verlust seines lukrativen CNN-Jobs als Nachfolger von Larry King umtreiben. Zwei von Morgans Nachfolgern auf dem Chefsessel von „News of the World“, Rebekah Brooks und Andy Coulson, haben aufgrund der bisher unbewiesenen Anschuldigungen inzwischen ihren Job verloren (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). 

Morgan selbst betonte in der vergangenen Woche auf CNN, dass er weder beim „Mirror“ noch bei „News of the World“ jemals Telefone abgehört oder jemanden damit beauftragt habe. Außerdem habe er nie eine Geschichte veröffentlicht, die auf den Informationen eines abgehörten Telefons beruhte. Seine früheren Aussagen seien eine allgemeine Einschätzung der Branche gewesen und nicht eine Äußerung zur Arbeitsweise seiner eigenen Redaktion. Dennoch werde sich Morgan wohl vor der neuen Kommission, die die Abhörpraktiken untersucht, verantworten müssen, mutmaßte der „Spiegel“.
 
Im Abhörskandal um die britische Zeitung „News of the World“ gerät auch der Sohn von Medienmogul Rupert Murdoch, James Murdoch, immer stärker in Bedrängnis. Laut ehemaligen Mitarbeitern, habe sich James bei seiner Aussage vor einem Ausschuss des britischen Parlamentes Mitte Juni in mindestens einem Fall „geirrt“ und unrichtige Aussagen gemacht. Bei den Vorwürfen geht es um die Frage, ob James Murdoch frühzeitig von einer E-Mail Kenntnis hatte, die Hinweise darauf gab, dass die Abhörpraktiken bei „News of the World“ keinesfalls nur die Taten eines einzelnen Journalisten waren. Murdoch hatte behauptet, er habe dieses Schriftstück erst zu einem späteren Zeitpunkt gesehen. [frt]

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