Während in den USA die Zuschaueranteile bröckeln, baut der Nachrichtengigant CNN seine Reichweite weltweit aus. Mit riesigen Investitionen in die internationale Infrastruktur konnte sich der Sender in den vergangenen Jahren unabhängiger vom heimischen TV-Markt machen.
Wie die „Financial Times Deutschland“ in ihrer Donnerstagsausgabe berichtet, steht der renommierte US-Nachrichtensender CNN trotz des Zuschauerschwundes im Heimatland gut da. Verantwortlich dafür sei vor allem das Auslandsgeschäft.
Im zweiten Quartal hatte CNN zur Primetime Zuschauerverluste von bis zu 40 Prozent hinnehmen müssen (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). Als Grund dafür nannte der Sender vor allem die generell schwache Nachrichtenlage. Jedoch verliert CNN auch im Vergleich zu den Konkurrenten MSNBC und Fox News vergleichsweise viele Zuschauer. Denn während die Mitbewerber im Präsidentschaftswahlkampf auf Politisierung setzen und damit zumindest die politisch interessierten Zuschauer vor die Bildschirme locken können, bleibt man bei CNN seiner neutralen Linie treu.
Immerhin kann sich der Sender durch sein internationales Geschäft über Wasser halten. Wie der Auslandschef des Senders, Tony Maddox, gegenüber der „Financial Times Deutschland“ bekannt gab, verdiene CNN derzeit so viel Geld wie nie zuvor. Insbesondere bei den Werbeumsätzen könne man ein zweistelliges Wachstum verzeichnen.
In den vergangenen Jahren habe der Sender riesige Summen in den Ausbau seiner weltweiten Infrastruktur investiert, so die „Financial Times Deutschland“. Mittlerweile unterhält der Nachrichtengigant 32 Auslandskorrespondenzen und ist in mehr als 200 Ländern zu empfangen. Durch die Expansion sei vor allem die Abhängigkeit vom US-Markt zurückgegangen. Nach eigenen Angaben würde das Programm von CNN allein in Europa mittlerweile von 18 Millionen Menschen gesehen. [ps]
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