ZDF-Moderator Claus Kleber beklagt die mangelnde Bereitschaft von Politikern, für Interviews zur Verfügung zu stehen.
Dem Nachrichten-Magazin „Der Spiegel“ sagte Kleber: „Es ist viel schwerer geworden, sie überhaupt vor die Kamera zu bekommen. Angeführt von der Kanzlerin macht sich in Berlin eine Zurückhaltung breit, sich überhaupt solchen Interviews zu stellen. Dabei würde es einer Demokratie gut anstehen, wenn die Mitglieder ihrer Regierung bei wichtigen Anlässen Rede und Antwort stehen. Gerade, wenn’s schwierig wird.“
Wolfgang Schäuble sei da „old school“: „Wenn es Probleme gibt in seinem Amtsbereich, sagt er in der Regel zu.“ Mit dem Spiegel sprach Kleber auch über seine neue Leidenschaft fürs Twittern, wo er mit Ausdrücken wie „Crazy!“ oder „Yeaaahh!“ hantiert. „Ich versichere Ihnen, dass ich im wahren Leben heiterer bin als bei der Anmoderation eines Beitrags über die Terrorgruppe Isis. Glauben Sie mir: So cool, wie ich twittere, bin ich. Aber auch nicht cooler.“
Zuletzt sorgten Klebers Tweets zur ZDF-Skandal-Show „Deutschlands Beste!“ für Aufsehen. Deren Redaktion hatte Ergebnisse der Bestenliste verfälscht. Auch Kleber war betroffen. Seinen daraufhin im Affekt verfassten Tweet „Täter: I hate you!“ sieht er inzwischen selbst kritisch: „Wut ist ein schlechter Ratgeber und ein noch schlechterer Texter.“[fp]
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