Gleich zwei Ermittlungsverfahren eröffnete die EU-Kommission gegen den Chiphersteller Qualcomm. Dabei geht es um die Frage nach einem möglichen Missbrauch der Marktposition. Das Unternehmen hält die Bedenken für unbegründet.
Die Wettbewerbshüter der EU-Kommission nehmen den Halbleiter-Hersteller Qualcomm unter die Lupe, dessen Chips in vielen Smartphones stecken. Die zuständige Kommissarin Margrethe Vestager gab am Donnerstag zwei förmliche Ermittlungsverfahren gegen den US-Konzern bekannt.
In einem soll untersucht werden, ob Qualcomm durch finanzielle Anreize für seine Industriekunden eine dominierende Marktposition missbraucht habe. Das zweite soll klären, ob Qualcomm seine Chips unter Produktionskosten angeboten habe, um Konkurrenten aus dem Markt zu drängen.
Qualcomm ist der größte Anbieter von Funkchips, die Smartphones oder Tablets für die Verbindung zu Netzen brauchen. Das Unternehmen betonte in einer Reaktion, es halte Bedenken im Zusammenhang mit seiner Geschäftspolitik nach wie vor für unbegründet. Man werde weiterhin mit den Ermittlungen der Kommission kooperieren.
Zu den Kunden von Qualcomm gehören auch die Smartphone-Schwergewichte Samsung und Apple. Am Ende von EU-Wettbewerbsverfahren können Strafzahlungen von bis zu zehn Prozent der Jahresumsätze stehen. Qualcomm verbuchte in dem Ende September abgeschlossenen vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von knapp 26,5 Milliarden Dollar. [dpa/buhl]
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