Für die Smartphone-Branche ist China mittlerweile zum wichtigsten und am schnellsten wachsenden Markt geworden. Für international Giganten wie Apple oder Samsung wachsen dort jedoch auch Rivalen heran, die nun auch selbst weltweit ihre Geräte anbieten wollen.
Die Dimension des chinesischen Smartphones-Marktes ist atemberaubend. Über 350 Millionen Computer-Handys dürften laut Marktforschern allein in diesem Jahr verkauft werden – etwa jedes dritte vom weltweiten Absatz. Und die Experten rechnen mit einem rasanten Wachstum auf 450 Millionen Geräte schon im kommenden Jahr. Damit müsste China eigentlich ein Traummarkt für die Smartphone-Branche sein, doch es ist kein leichtes Pflaster. Einen großen Teil des Geschäfts haben sich einheimische Firmen unter den Nagel gerissen, von denen außerhalb des Landes kaum jemand was gehört hat. Und beflügelt vom Erfolg zu Hause bereiten sie eine internationale Expansion vor.
Unter diesen kleinen Firmen landete der Anbieter Xiaomi (gesprochen: Schaomi) in diesem Jahr den größten Marketing-Coup. Die Firma aus Peking verpflichtete den Google-Manager Hugo Barra, der beim Internet-Konzern für die Produktentwicklung des führenden Smartphone-Systems Android zuständig war. Bei Xiaomi soll er die Auslandsexpansion anführen. „Ich suche die Märkte aus und versuche in ihnen so schnell wie möglich zu starten“, beschrieb er seine Aufgabe jüngst bei dem ersten öffentlichen Auftritt als Xiaomi-Manager auf der Internet-Konferenz LeWeb in Paris. Erstes Ziel: Südostasien, das von China aus gut beliefert werden könne.
Unter diesen kleinen Firmen landete der Anbieter Xiaomi (gesprochen: Schaomi) in diesem Jahr den größten Marketing-Coup. Die Firma aus Peking verpflichtete den Google-Manager Hugo Barra, der beim Internet-Konzern für die Produktentwicklung des führenden Smartphone-Systems Android zuständig war. Bei Xiaomi soll er die Auslandsexpansion anführen. „Ich suche die Märkte aus und versuche in ihnen so schnell wie möglich zu starten“, beschrieb er seine Aufgabe jüngst bei dem ersten öffentlichen Auftritt als Xiaomi-Manager auf der Internet-Konferenz LeWeb in Paris. Erstes Ziel: Südostasien, das von China aus gut beliefert werden könne.
Xiaomi setzt auf technisch hochgerüstete Smartphones, die etwa halb so teuer sind, wie Top-Geräte von Rivalen wie Samsung oder Apple. Um die Kosten im Griff zu behalten, verkauft die Firma ihre Handys grundsätzlich nur über das Internet. Dazu gehört eine clevere Verkaufstaktik: Die Geräte werden nicht ständig, sondern häppchenweise in Chargen von 200 000 oder 300 000 Stück angeboten und sind dann oft binnen einer Stunde erst einmal ausverkauft. Im vergangenen Jahr setzte Xiaomi rund 7 Millionen Smartphones ab, in diesem sollen es bereits 20 Millionen werden. Das Ausland könnte einen schnellen Schub liefern: Schließlich sind auch dort günstige Android-Telefone das am schnellsten wachsende Marktsegment.
Xiaomi hebt sich von kleineren Rivalen ab, von denen viele auch vor hemmungslosen Nachahmungen nicht zurückschrecken. So wurde in diesem Jahr ein Smartphone mit dem Namen „Galapad Galaxy S“ verkauft, dass sich den Namen bei Samsung lieh – und das Aussehen beim Modell One von HTC. Von den Großen der Branche ist Xiaomi allerdings noch weit entfernt. So ist Samsung nach wie vor die Nummer eins in China mit einem geschätzten Marktanteil von gut 20 Prozent im dritten Quartal. Die einheimische Nummer zwei, Lenovo, kommt laut der Marktforschungsfirma Canalys auf 13 Prozent.
Der Aufstieg des weltgrößten PC-Herstellers Lenovo auch im Smartphone-Geschäft macht das Gewicht des chinesischen Marktes deutlich. „Sie verkaufen bisher 95 Prozent ihrer Geräte in China – und sind schon damit der drittgrößte Anbieter weltweit“, betont Gartner-Analyst Anshul Gupta. Und Lenovo plant generalstabsmäßig eine internationale Expansion. Auf Asien und Russland soll im kommenden Jahr Westeuropa folgen, kündigt der zuständige Lenovo-Manager Gianfranco Lanci an. Er will sich dabei Zeit lassen: „Die Märkte sind alle verschieden, wir wollen Schritt um Schritt vorgehen“, sagt Lanci, der für das Geschäft in Europa, Afrika und dem Mittleren Osten zuständig ist und einst Konzernchef beim heute kriselnden Konkurrenten Acer war.
Lenovo wollte laut Medienberichten auch eine Abkürzung über den Kauf des notleidenden Smartphone-Pioniers Blackberry nehmen. Kanadische Behörden hätten jedoch unmissverständlich signalisiert nicht zuzulassen, dass die auch von vielen US-Behörden genutzten
Blackberry-Dienste in chinesische Hand gelangen. Auch den Netzausrüstern ZTE und Huawei, die ebenfalls große Player im Smartphone-Markt sind, schlägt vor allem in den USA oft Misstrauen entgegen.
Als Nummer drei im chinesischen Smartphone-Markt sieht Canalys dicht hinter Lenovo den im Westen völlig unbekannten Hersteller Yulong mit elf Prozent. Der auch als Netzwerk-Ausrüster aktive Konzern Huawei kam im dritten Quartal auf neun Prozent. Apple schloss mit sechs Prozent die Top 5 ab. Allerdings dürften die neuen Modelle 5s und 5c auch in China für Wachstum gesorgt haben. Und ab Mitte Januar verspricht der schließlich ausgehandelte iPhone-Deal mit dem weltgrößten Mobilfunk-Anbieter China Mobile einen weiteren Schub – auch wenn offen ist, wie viele seiner rund 760 Millionen Kunden sich ein Apple-Telefon zulegen werden.
Xiaomi hebt sich von kleineren Rivalen ab, von denen viele auch vor hemmungslosen Nachahmungen nicht zurückschrecken. So wurde in diesem Jahr ein Smartphone mit dem Namen „Galapad Galaxy S“ verkauft, dass sich den Namen bei Samsung lieh – und das Aussehen beim Modell One von HTC. Von den Großen der Branche ist Xiaomi allerdings noch weit entfernt. So ist Samsung nach wie vor die Nummer eins in China mit einem geschätzten Marktanteil von gut 20 Prozent im dritten Quartal. Die einheimische Nummer zwei, Lenovo, kommt laut der Marktforschungsfirma Canalys auf 13 Prozent.
Der Aufstieg des weltgrößten PC-Herstellers Lenovo auch im Smartphone-Geschäft macht das Gewicht des chinesischen Marktes deutlich. „Sie verkaufen bisher 95 Prozent ihrer Geräte in China – und sind schon damit der drittgrößte Anbieter weltweit“, betont Gartner-Analyst Anshul Gupta. Und Lenovo plant generalstabsmäßig eine internationale Expansion. Auf Asien und Russland soll im kommenden Jahr Westeuropa folgen, kündigt der zuständige Lenovo-Manager Gianfranco Lanci an. Er will sich dabei Zeit lassen: „Die Märkte sind alle verschieden, wir wollen Schritt um Schritt vorgehen“, sagt Lanci, der für das Geschäft in Europa, Afrika und dem Mittleren Osten zuständig ist und einst Konzernchef beim heute kriselnden Konkurrenten Acer war.
Lenovo wollte laut Medienberichten auch eine Abkürzung über den Kauf des notleidenden Smartphone-Pioniers Blackberry nehmen. Kanadische Behörden hätten jedoch unmissverständlich signalisiert nicht zuzulassen, dass die auch von vielen US-Behörden genutzten
Blackberry-Dienste in chinesische Hand gelangen. Auch den Netzausrüstern ZTE und Huawei, die ebenfalls große Player im Smartphone-Markt sind, schlägt vor allem in den USA oft Misstrauen entgegen.
Als Nummer drei im chinesischen Smartphone-Markt sieht Canalys dicht hinter Lenovo den im Westen völlig unbekannten Hersteller Yulong mit elf Prozent. Der auch als Netzwerk-Ausrüster aktive Konzern Huawei kam im dritten Quartal auf neun Prozent. Apple schloss mit sechs Prozent die Top 5 ab. Allerdings dürften die neuen Modelle 5s und 5c auch in China für Wachstum gesorgt haben. Und ab Mitte Januar verspricht der schließlich ausgehandelte iPhone-Deal mit dem weltgrößten Mobilfunk-Anbieter China Mobile einen weiteren Schub – auch wenn offen ist, wie viele seiner rund 760 Millionen Kunden sich ein Apple-Telefon zulegen werden.
[Andrej Sokolow/hjv]
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