Mit harten Vorgaben will die chinesische Rundfunk-Kontrollbehörde die Satellitensender zur Reformierungen ihres Programms drängen. Von Kürzungen und Streichungen sind insbesondere Unterhaltungshows betroffen, stattdessen werden Nachrichtensendungen forciert.
Mit insgesamt zwei Stunden Nachrichten statt des „übermäßigen“ Unterhaltungsprogramms wolle die staatliche Kontrollbehörde das Programm in China „verbessern“, berichtete die Nachrichtenagentur Xinhua am Dienstag. Ziel sei es „ausschweifende Unterhaltung“ grundsätzlich aus dem Programm zu verbannen.
Die Behörde für Radio, Film und Fernsehen (SARFT) wies die 34 Satellitenstationen des Landes an, ab 2012 die Unterhaltungssendungen stark zu verkürzen. Bereits im September hatte die chinesische Regierung die in China erfolgreiche TV-Talent-Show „Super Girl“ abgesetzt. Der Grund war kein moralischer, gar gesellschaftskritischer – die Sendung erschien den Prüfern damals schlicht zu lang (DIGITALFERNSEHEN.de beichtete).
Die Sendeanbieter sollen sich ab dem nächsten Jahr nach Vorstellung der Offiziellen auf Programminhalte bestehend aus „Harmonie, Gesundheit und Mainstream-Kultur“ konzentrieren. Für Programme mit Unterhaltungswert im Mittelpunkt soll höchstens eine Sendezeit von zwei Stunden zur Verfügung stehen. Als weitere Restriktion dürfen diese ausschließlich in der Zeit zwischen 19.30 und 22.00 Uhr ausgestrahlt werden. Die entstehenden Lücken sollten durch zusätzliche Nachrichten- und Informationsinhalte geschlossen werden, hieß es.
Von den Kürzungen sind sowohl Talk-, Casting- und Gameshows als auch Reality-TV-Formate betroffen: Sendungen, die nach Angaben der SARFT, die „dunkle und bedrückende Seite der Gesellschaft dokumentieren“. Die regionalen Sender in China hatten in den letzten Jahren zunehmend Shows ins Programm aufgenommen, um ihre Werbeeinnahmen zu steigern. Die Regionalsender erreichen nach offiziellen Angaben mehr als eine Milliarde Chinesen. [dm]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
