Die staatliche Medienkontrolle Chinas hat neue Regelungen zum zulässigen Anteil ausländischer Produktionen am Fernsehprogramm erlassen. Damit dürfen unter anderem keine US-Serien mehr zur Primetime gesendet werden.
Maximal ein Viertel des täglichen TV-Programms dürfe künftig mit international produzierten Sendungen bestritten werden, ließ die Staatsverwaltung für Radio, Film und Fernsehen verlauten. Während der Hauptsendezeit von 19 bis 22 Uhr sind ausländische Fernsehprogramme sogar vollständig verboten. Das berichtete die britische Tageszeitung „The Guardian“ am Dienstag. Zusätzlich sei es den nationalen Fernsehsendern auch verboten, zu intensiv über einzelne Länder und Regionen zu berichten. Details der Regelung blieben zunächst im Dunkeln.
Die verschärften Restriktionen folgen einer im Wahljahr verstärkten Bewegung innerhalb der chinesischen Politik, die „Westernisierung“ aufzuhalten und stattdessen die eigene Kultur verstärkt in den Vordergrund der öffentlichen Wahrnehmung zu rücken. Um den ideologischen Einfluss beizubehalten, müssen mehr kulturelle Güter wie Bücher, Film und Kunst geschaffen werden, um das chinesische und auch das ausländische Publikum anzuziehen.
Im Zuge der ideologischen „Optimierung“ der Fernsehprogramme wurde bereits im vergangenen Jahr beschlossen, Reality-Shows und andere Unterhaltungssendungen im chinesischen Fernsehen auf zwei Stunden pro Tag zu begrenzen und durch verlängerte Nachrichtensendungen zu ersetzen (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). [sv]
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