Der Markt für digitale Empfangsgeräte steckt im Wandel. Nach Einschätzung der Analysten von IMS Research entfallen allein 45 Prozent der weltweiten Verkäufe innerhalb der kommenden vier Jahre auf Entwicklungsmärkte wie China, Indien, Russland und Lateinamerika.
Eine entsprechende Markteinschätzung gab IMS im Rahmen der am Donnerstag veröffentlichten Studie „The World Market for Digital Set-top Boxes and iDTVs – 2011 Edition“ ab. Der Absatz in den vier genannten Territorien ist den Ausführungen zufolge allein in den vergangenen beiden Jahren um mehr als 65 Prozent in die Höhe geschossen. Das sei insbesondere der großen Nachfrage nach digitalem Kabel- und Satellitenempfang zu verdanken, hieß es.
Der weltweite Gesamtmarkt sei dagegen im gleichen Zeitraum lediglich um 11 Prozent auf rund 220 Millionen ausgelieferte Set-Top-Boxen gewachsen, sagte Co-Autorin Anna Maxbauer. Als Erklärung führte sie an, dass die terrestrische Analogabschaltung dort weitgehend abgeschlossen und die Nachfrage nach digitalen Empfangsgeräten überwiegend gesättigt sei. Lediglich der Umstieg auf neue HD- oder Festplattenboxen kurbele die Nachfrage geringfügig an. Bis 2015 geht IMS trotzdem von Absatzeinbrüchen zwischen 5 und 10 Prozent jährlich aus.
Maxbauer sprach in den Entwicklungsmärkten von einer erstaunlichen Tendenz. So hätten allein staatlich geförderte Digitalisierungsprojekte in China dem Land einen Anteil von 40 Prozent der ausgelieferten Kabel- und 20 Prozent der ausgelieferten Satellitenboxen im abgelaufenen Jahr beschert. Zudem seien fast 14 Prozent der weltweiten Verkäufe im DVB-S-Bereich auf indische Pay-TV-Plattformen zurückzuführen.
Die Analystin warnte vor überhöhten Erwartungen in der Branche. Aufträge für Indien, China, Brasilien und Mexiko wären zwar von den Stückzahlen her attraktiv, aufgrund von Preisdruck und einfacher Ausstattung aber weniger lukrativ. Trotzdem gehe man von signifikant höheren Stückzahlen und Umsätzen aus. [ar]
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