Der Elektronikhändler Ceconomy will seine Aktionäre womöglich erneut über die Komplettübernahme der Media-Saturn-Holding abstimmen lassen. Das Vorhaben war wegen Aktionärsklagen ins Stocken geraten.
Der Konzern plant nun, die Finanzierung über eine Kapitalerhöhung und eine Wandelanleihe und damit den Kauf nochmals von einer Hauptversammlung absegnen zu lassen, wie der im SDax notierte Konzern am Donnerstagabend in Düsseldorf mitteilte. Geprüft wird auch, die Aktionäre dabei gegebenenfalls in ihren jeweiligen Aktiengattungen abstimmen zu lassen.
Vergangene Woche hatte Ceconomy mitgeteilt, dass der ursprüngliche Zeitplan für die Übernahme der Anteile der Beteiligungsgesellschaft Convergenta an der Media-Saturn-Holding nicht zu halten ist. Convergenta ist die Familienholding des mittlerweile verstorbenen Media-Markt-Mitgründers Erich Kellerhals. Im laufenden Geschäftsjahr 2020/21 (Ende September) wird es also nichts mehr mit dem Deal – das hatte die Aktie auf Talfahrt geschickt.
An den Plänen selbst hält Ceconomy weiter fest. Ceconomy hatte die Einigung mit der Familie Kellerhals im Dezember nach jahrelangem Zwist verkündet. Mit der Komplettübernahme wollen die Düsseldorfer das komplizierte Geflecht des Konzerns vereinfachen. Media Markt-Saturn soll eine 100-prozentige Tochter von Ceconomy werden. Ceconomy erhofft sich dadurch eine geringere Komplexität und eine Verbesserung der Prozesse. Die beiden Elektronikketten Media Markt und Saturn sind die wichtigsten Geschäfte von Ceconomy.
Streitpunkte in den Aktionärsklagen sind eben die Kapitalmaßnahmen, mit denen der Kauf der 21,62 Prozent finanziert werden soll, die die Familie Kellerhals über Convergenta hält. Im Gegenzug soll Convergenta mit bis zu 29,99 Prozent an Ceconomy beteiligt werden.
Text: dpa/ Redaktion: JN
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