Dass für die Anschubfinanzierung des digitalen Radiostandards DAB Plus in Deutschland sowohl Endgerätehersteller als auch Landesmedienanstalten ins Boot geholt werden sollen, sorgt für kritische Stimmen aus der Politik.
„Per Gerichtsurteil wurde dies den Landesmedienanstalten bei DVB-T verboten, ich sehe für eine solche Subventionierung keine rechtliche Chance“, sagt CDU-Politiker Thomas Jarzombek gegenüber dem DF-Schwestermagazin DIGITAL INSIDER. „Ich halte es aber auch in der Sache für falsch, für DAB wurden über 200 Millionen Euro öffentliche Gelder verschwendet“.
Der Politiker, der für die CDU/CSU-Bundestagsfraktion in der Enquete-Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“ tätig ist, forderte, dass zunächst eine Akzeptanzforschung vorgenommen werden müsse, „bevor wieder gigantische Summen für eine Technik verschwendet werden, die kaum jemand will“.
Für den Medienpolitiker liegt das Grundproblem in der fehlenden Akzeptanz bei den Hörern. „Diese Ressourcen sollten besser durch Technologien verwendet werden, die von den Menschen auch angenommen werden“, so Jarzombek gegenüber DIGITAL INSIDER.
Um die Finanzierung von DAB Plus werden zwischen den Beteiligten seit Monaten ausgiebige Debatten geführt. Zuletzt schien eine Einigung in Reichweite zu sein (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). [ar]
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