
Düsseldorf – Der medienpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion in Nordrhein-Westfalen, Thomas Jarzombek, befürwortet die Entscheidung der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF), keine Mittel mehr für das Entwicklungsprojekt zum digitalen Radio DAB zu bewilligen.
„Damit bestätigt die KEF das in sie gesetzte Vertrauen und hat bewiesen, dass sie Anträge der Rundfunkanstalten kritisch prüft“, sagt Jarzombek der Regionalzeitung „Wolbeck-Münster“ zufolge. So habe das erste DAB-Projekt bereits über 200 Millionen Euro Gebührengelder gekostet und nur einen Marktanteil von 0,1 Prozent erreicht. Das sei Grund genug, bei einem neuen Projekt genau hinzuschauen.
„Nach dem Ausstieg der privaten Radiosender und der Ablehnung durch die KEF ist das Digitalradio `DAB Plus´ gestorben“, so der CDU-Medienexperte. „Es darf jetzt keine weitere Zeit mit diesem Projekt vergeudet werden“, kommentiert Jarzombek, „stattdessen müssen jetzt alle Ressourcen auf das Internet gelenkt werden“.
Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) lehnte am Mittwoch auf ihrer Sitzung die Freigabe der Projektmittel für die Einführung des Digitalen Hörfunks in Deutschland ab. Ein entsprechender Beschluss erging einstimmig (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
Die Landesmedienanstalten bezeichnen die Entscheidung KEF, für die Einführung des digitalen Hörfunks in Deutschland kein Geld mehr zur Verfügung zu stellen, als „schwarzen Tag“. Zudem kritisieren sie die KEF, die sich Rechte anmaße, die nur dem Gesetzgeber zustünden (DF berichtete ebenfalls). [ar]
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