Ganze 32 Tage mussten Millionen US-Kabelkunden auf die Sender von CBS verzichten. Der Streit um die Gebühren für die Einspeisung bei Time Warner Cable konnte erst nach langem Ringen beigelegt werden. Unsere Chronik zeigt den Verlauf der Ereignisse.
Tag 2: Aggressive Werbekampagnen – CBS wirbt agressiv mit der Aufforderung an seine Zuschauer, bei Time Warner anzurufen und CBS zurück zu fordern. Der Kabelnetzbetreiber hingegen zeigt auf den gesperrten Kanälen Hinweistafeln, die auf die „unverschämten Forderungen“ von CBS verweisen.
Tag 7: Die erste Woche verging ohne besondere Vorkommnisse – die Fronten bleiben verhärtet.
Tag 8: CBS spricht von minimalen Auswirkungen der Ausspeisung. Die Abweichung der Zuschauerzahlen liege bei lediglich 0,1 Prozent.
Tag 11: Erste Kunden bereiten eine Sammelklagen gegen den Kabelnetzbetreiber vor, weil er vertraglich versprochene Leistungen nicht erbringe. Die Politik kritisiert zudem die anhaltender Ausspeisung und ermahnte die Unternehmen dazu, eine Einigung zu finden.
Tag 15: Offiziell gibt es immer noch keine Gespräche. Jedoch soll es einen regen Austausch über Lösungsvorschläge geben.
Tag 18: Der Kabelstreit könnte Auswirkungen auf die Politik in den USA haben. Die Ausstrahlung der TV-Debatten zur anstehenden Bürgermeisterwahl in New York City sollte auf CBS-Sendern zu sehen sein – und könnte so einer großen Zahl an Bürgern vorenthalten bleiben. Politiker und Behörden appellieren mit Nachdruck an CBS und Time Warner.
Tag 20: Beide Parteien einigen sich, die TV-Debatten zur Wahl in New York trotz des Streits auszustrahlen.
Tag 21: Mit dem TV-Duell auf WCBS wird am 22. August erstmals wieder ein Sender von CBS bei Time Warner Cable ausgestrahlt – wenn auch nur für die Dauer von einer Stunde.
Tag 22: Neue Details: Offenbar geht es im Streit um mehr als nur höhere Einspeisegebühren. Vor allem die Rechte auf digitale Verwertung von CBS-Inhalten sollen ein entscheidender Faktor sein. Während Time Warner mehr Rechte will, möchte CBS aus Gründen der Exklusivität möglichst keine digitalen Rechte an den Kabelnetzbetreiber vergeben.
Tag 23: CBS-Chef Les Moonves kritisert den Kabelnetzbetreiber als „nicht kundenfreundlich“.
Tag 25: Immer noch keine Einigung in Sicht. Time Warner gibt nun kostenlose Zimmerantennen an seine Kunden aus, damit diese CBS wenigstens auf Umwegen empfangen können.
Tag 32: Nach exakt einem Monat scheinen CBS und Time Warner Cable zu einer Einigung gekommen zu sein. Offenbar geht der Programmveranstalter als Sieger hervor, denn er scheint seine Forderungen letztendlich weitgehend durchgesetzt zu haben. Dabei spielte ihm wohl auch der nahende Start der NFL-Saison in die Karten. Jedoch musste CBS wohl in Sachen Digital-Rechte Zugeständnisse machen. Am Abend des 3. September wurden die CBS-Programme wieder bei Time Warner Cable eingespeist. [hjv]
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