Ein bundesweit tätiger Cardsharing-Ring aus Norddeutschland hatte in der vergangenen Woche für Aufsehen gesorgt. Die Cardsharer hatten illegale Pay-TV-Zugänge an rund 1300 Kunden verkauft. Wie die Staatsanwaltschaft Verden auf Anfrage von DIGITALFERNSEHEN.de mitteilte, sollen nun auch gegen die Käufer Ermittlungsverfahren eingeleitet werden.
Am 17. Juli 2012 gelang den Ermittlungsbehörden in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen ein bedeutender Schlag gegen einen weiträumig tätigen Cardsharing-Ring im norddeutschen Raum. Im Zuge der Durchsuchungen an insgesamt 23 Orten, konnte zahlreiches Beweismaterial sichergestellt werden. Im Anschluss wurden Ermittlungen gegen 26 Personen im Alter zwischen 17 und 62 Jahren eingeleitet, die im Verdacht stehen, illegale Zugangsmöglichkeiten zu diversen Pay-TV-Angeboten, sowie manipulierte Receiver verkauft zu haben (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). Unklar war bisher, ob auch die Kunden der mutmaßlichen Pay-TV-Betrüger mit Strafen rechnen müssen.
Wie Staatsanwalt Lutz Gaebel von der zuständigen Staatsanwaltschaft Verden (Aller) gegenüber DIGITALFERNSEHEN.de mitteilte, dürften sich nach dem bisherigem Ermittlungsstand auch die Käufer der illegalen Zugangssysteme strafbar gemacht haben. Dem entsprechend plant die Staatsanwaltschaft auch Ermittlungsverfahren gegen diese einzuleiten. Zum beabsichtigten Vorgehen wollte Gaebel jedoch keine Auskünfte erteilen.
Sollte sich im Zuge der Ermittlungen die Schuld der Kunden erweisen, drohe diesen gemäß Paragraph 263a des Strafgesetzbuches eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren. Auch bereits verkaufte manipulierte Receiver sollen im Zuge der weiteren Ermittlungen von den Behörden eingezogen werden, da diese im Vorliegenden Fall als Tatwerkzeuge zu klassifizieren seien. [ps]
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