Der französische Medienkonzern Vivendi, Mutterunternehmen des Pay-TV-Anbieters Canal Plus, hat im vergangenen Jahr einen Rekordgewinn erzielt. Zum Erfolg trug vor allem die Videospiel-Sparte bei.
Der um Einmaleffekte bereinigte Gewinn des Medien- und Telekomkonzerns Vivendi sei im Vergleich zum Vorjahr um 9,4 Prozent auf 2,95 Milliarden Euro gestiegen, teilte der zu den weltweit größten Medienunternehmen gehörende Konzern am Donnerstag in Paris mit. Die Zukunftsaussichten beurteilt das Unternehmen allerdings verhalten: Steigende Gewinne erwartet Vivendi wegen der wachsenden Konkurrenz im Mobilfunkgeschäft sowie höherer steuerlicher Belastungen erst wieder in 2014.
Der Konzern steckt unter anderem hinter dem Bezahlfernsehanbieter Canal Plus, dem Computer- und Videospielverlag Activision Blizzard, dem Musikverlag Universal Music Group und dem Mobilfunk-Unternehmen SFR.
„Vivendi hat 2011 ein Rekordjahr erlebt“, erklärte das Unternehmen. Der höchste Gewinn in der Unternehmensgeschichte sei auch durch das gute Abschneiden der brasilianischen Festnetztochter erreicht worden. Der Konzernumsatz stieg um 0,5 Prozent auf 28,8 Milliarden Euro. Die Aktionäre sollen eine Dividende von einem Euro je Anteilsschein sowie eine Gratis-Aktie pro 30 gehaltenen Anteilen erhalten – im Vorjahr hatte sie 1,40 Euro bekommen.
Die Mobilfunk-Tochter SFR – zweitgrößter Anbieter in Frankreich – hat nach eigenen Angaben im Januar und Februar rund 200 000 Kunden an die Konkurrenz Free verloren, die zum Jahresanfang an den Start gegangen war. Das sei etwa ein Prozent der 21 Millionen SFR-Kunden, sagte Vivendi-Konzernchef Jean-Bernard Levy der französischen Wirtschaftszeitung „Les Echos“ (Donnerstag). Er kündigte angesichts eines zu erwartenden Gewinnrückgangs bei SFR in diesem Jahr drastische Sparmaßnahmen für die Konzerntochter an. [dpa/rh]
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