Der Chef des französischen Medienkonzerns Vivendi, Jean-Bernard Lévy, verlässt das Unternehmen. Unterschiedliche Ansichten über die weitere strategische Entwicklung des Unternehmens hätten Lévy zum Rücktritt veranlasst.
Wie der Mutterkonzern des französischen Pay-TV-Anbieters Canal+ am Donnerstag mitteilte, wird Jean-François Dubos den Posten von Lévy übernehmen. Die Verabschiedung fiel allerdings knapp aus. Das Unternehmen, zu welchem auch Universal Music und der Spielehersteller Blizzard („World Of Warcraft“) gehört, dankte dem seit 2005 an der Spitze von Vivendi stehenden Lévy in einem kurzen Satz lediglich für seine langjährige Arbeit.
Lévy hatte sich in der Vergangenheit gegen eine geplanteUmstrukturierung des Telekommunikations- und Medienunternehmens ausgesprochen. Mit dem Abgang deslangjährigen Chefs sei es nun wahrscheinlicher, dass der Konzernumgebaut wird, berichtete die „Financial Times Deutschland“ am Freitag. Anleger hatten angesichts des schwachen Aktienkurses des Unternehmens eine Umstrukturierung von Vivendi gefordert. Vor allem die Mobilfunksparte schwächelte angesichts der gewachsenen Konkurrenz.
Seit 2002 arbeitete Lévy für Vivendi, ab 2005 lenkte er die Geschäfte des Unternehmens. Unter seiner Führung erfolgte der Verkauf des Hollywood-Studios Universal Pictures. Außerdem verantwortete er unter anderem die Übernahme des Spieleherstellers Activision, um daraus Activison-Blizzard zu formen. [rh]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com