Die Bundeswehr hat ihren kritisierten Werbe-Auftritt bei der Spielemesse Gamescom und im Kölner Stadtgebiet verteidigt. Die Slogans wirken reichlich verharmlosend.
Mit Plakaten im Stil von Videospielen und den Parolen „Multiplayer at its best!“ und „Mehr Open World geht nicht“ wirbt die Bundeswehr aktuell in Köln für eine Karriere bei der Armee. „So wie andere Arbeitgeber auch wollen wir dort mit IT-affinen jungen Menschen ins Gespräch kommen und ihnen die beruflichen Chancen bei der Bundeswehr nahebringen“, sagte ein Sprecher der Bundeswehr in Köln dazu am Donnerstag.
Der Messeauftritt wird mit einer Plakatierung im Stadtgebiet begleitet. Die Kernfrage, die dabei gestellt werde, laute: „Krieg spielen oder für den Frieden kämpfen?“, sagte der Sprecher. Damit sollten junge Erwachsene im Umfeld der Gamescom zum Nachdenken gebracht werden, wofür sie ihre Zeit und ihre Zukunft einsetzen wollten. Die Kampagne bediene sich der Signale einer Spiele-Werbung und stelle dann die Sinnfrage: „Echte Kameradschaft statt Single-Player Modus?“
Schon seit der ersten Gamescom im Jahr 2009 ist die Bundeswehr mit einem Stand auf der Messe vertreten. Vor allem beim Kurznachrichtendienst Twitter sorgten die Plakate für Irritationen. Kritisiert wurde, dass die Werbeslogans auch mit Shooter-Spielen in Verbindung gebracht werden könnten und so der Krieg als Spiel verharmlost werde. [dpa]
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