Bundeswehr-Verband kritisiert ARD-Abschaltung in Afghanistan

15
34
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

Mit „Empörung und Unverständnis“ hat der Deutsche Bundeswehr Verband auf die Entscheidung der ARD reagiert, die Satellitenübertragung ihres Fernsehprogramms nach Afghanistan zum 1. April einzustellen.

Der Bundesvorsitzende, Oberst Ulrich Kirsch, sagte: „Jede Entscheidung zu Lasten unserer Soldatinnen und Soldaten ist eine schlechte Entscheidung – und hier sendet die ARD ein besonders unschönes Signal“. Einmal mehr würden ausgerechnet diejenigen, die für die Gesellschaft ein besonderes Risiko und große Entbehrungen auf sich nähmen, „ausgegrenzt und benachteiligt“, so Kirsch.

„Die Menschen in der Bundeswehr haben nicht nur Rechte als Gebührenzahler, vor allem im Auslandseinsatz haben sie Anspruch auf Verständnis, Entgegenkommen und Solidarität“, forderte Kirsch. Wenn die Übertragung per Satellit für die ARD zu teuer sei, müsse die öffentlich-rechtliche Sendeanstalt das Geld eben „an anderer Stelle einsparen“.

Zu der Vereinbarung zwischen ARD und dem Verteidigungsministerium, als Ausgleich für den Stopp der Satellitenübertragung einzelne Informationssendungen für das bundeswehreigene BWTV zur Verfügung zu stellen, sagte Kirsch: „Das ist nicht ausreichend. Die ARD hat als öffentlich-rechtliche Anstalt den Auftrag zur Grundversorgung. Diese schließt die gesamten Programmangebote in den Bereichen Bildung, Information und Unterhaltung ein.“ Gerade Spielfilme und die „Sportschau“ stellten eine dringend nötige Abwechslung im teils lebensgefährlichen Einsatzalltag in Afghanistan dar, so Kirsch.

Ab 1. April sollen rund 5 000 in der Krisenregion stationierte Soldaten nur noch einige Regionalnachrichten, die „Tagesschau“ und die „Tagesthemen“ empfangen können. Die Begründung die Übertragung sei zu teuer, die das Boulevardblatt „Bild“ unter Berufung auf eine ARD-Stellungnahme verbreitete, konnte Eutelsat-Pressesprecher Thomas Fuchs gegenüber DIGITAL FERNSEHEN nicht nachvollziehen. Die Übertragungskosten würden „signifikant unter einer halben Million, ja sogar unter 400 000 Euro liegen“ (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). [ar]

Bildquelle:

  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
15 Kommentare im Forum
  1. AW: Bundeswehr-Verband kritisiert ARD-Abschaltung in Afghanistan Will die BLÖD dann wieder das Programm der ARD nicht mehr abdrucken oder machen die solche Heucheleien auch nur einmal?
  2. AW: Bundeswehr-Verband kritisiert ARD-Abschaltung in Afghanistan Mit Empörung und Unverständnis reagierte Quavine auf das Geschwafel des Bundeswehrverbandes. Benachteiligt? Wem gegenüber? Im Ausland tätige Deutsche werden genauso "ausgegrenzt" wenn sie nicht zufällig im Beambereich der üblichen Sats sind. Es war reiner Zufall das die ARD bisher in Afghanistan empfangbar war. Aus dem Umstand das dies nun nicht mehr möglich ist eine Ausgrenzung und Benachteiligung zu konstruieren erscheint mir schon arg an den Haaren herbeigezogen. Was ist das für eine krude Vermischung von unterschiedlichen Thematiken? Rechte als Gebührenzahler? Dazu zählt nicht das ihnen die ARD das TV-Signal in die ganze Welt hinterherträgt, auch wenn man auf die Tränendrüse nach dem Motto "Verständnis, Entgegenkommen und Solidarität" drückt. Euer Arbeitgeber ist der Ansprechpartner, nicht die ARD, irgenwelche "Ansprüche" herbeizufabulieren zeugt nur von totaler Unkenntnis und Realitätsferne lieber Herr Kirsch. Lieber St. Florian, verschon mein Haus, zünd Andere an.... Jeder dreht sich das Wort Grundversorgung so hin wie er es gerne hätte. Es bedeutet aber nicht das man in Timbuktu ARD empfangen können muss nur weil da dort gerade ein Bundeswehreinsatz erfolgt. Dann wendet euch an euren Dienstherrn damit der mal für die nötige Versorgung aufkommt, er kann ja mal bei vernünftiger Telefon und Internetversorgung anfangen und sich dann steigern... Mein Fazit: Es ist peinlich wie sich der Vorsitzende der Interessensgemeinschaft vergaloppiert, er plappert einfach das nach was die Bild vorgibt, billiges ÖR-Bashing mit Tränendrüsenfaktor und verkennt dabei total die Realität. Dabei wäre diese Situation, zusammen mit dem Start des neuen Verteidigungsministers, ideal dafür zu werben das die BW die Dinge selbst in die Hand nimmt bzw Kooperationen mit den ÖR eingeht, aber anstatt Ideen, Vorschläge und umsetzbarer Forderungen kommen Allgemeinplätze. Y ist halt immer noch das Ende von Germany....
  3. AW: Bundeswehr-Verband kritisiert ARD-Abschaltung in Afghanistan Ich lach mich tot: "jeder hat ein Recht auf die Sportschau". Dieser Sprecher hat nicht mal eine Ahnung davon, dass bwtv die Bundesligaspiele samstags live senden, das zeigt nicht mal die Sportschau sondern nur Sky als Pay-TV.
Alle Kommentare 15 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum