Eigentlich wollte das Verteidigungsministerium die Dokureihe „Die Rekruten“ bei RTL 2 ausstrahlen lassen. Aber dazu kommt es nun doch nicht.
Bei YouTube startete im vergangenen Jahr eine 90-teilige Webserie über die Grundausbildung von zwölf Soldatinnen und Soldaten. Für die jeweils fünfminütigen Folgen wurden sie von einem Filmteam begleitet. Die Bundeswehr wollte damit junge Menschen erreichen und für Armeedienst werden. Der Hype um die Serie rief auch die TV-Branche auf den Plan. So sicherte sich RTL 2 die Rechte an der Soldaten-Soap, um sie ins Fernsehen zu bringen. Die Ausstrahlung scheitert nun aber, da sich beide Parteien nicht auf die Modalitäten einigen konnten.
Nach Angaben beider Parteien konnte man sich nicht über einen Sendetermin einigen. Die vom Bundesverteidigungsministerium gewünschte zeitnahe Ausstrahlung konnte durch den Sender nicht realisiert werden. Das Ministerium möchte aber die Reihe „Die Rekruten“ ins Fernsehen bringen und ist jetzt auf der Suche nach einem anderen Sender.
Die Produktion der Webreihe war wegen der hohen Kosten in die Kritik geraten. Für die Produktion gab es ein Budget von 1,7 Millionen Euro und zusätzlich wurden für das Marketing 6,2 Millionen genehmigt. Der Rechteverkauf hätte die Kosten senken können. Kritiker wenden außerdem ein, dass die Serie den Soldatenberuf verharmlost. RTL 2 hingegen möchte die gedrehte Serie redaktionell überarbeiten und eine dreistündige Doku ausstrahlen. [jrk]
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