Nachdem die Einstellung des Sendebetriebs von Leipzig Fernsehen und dem Ableger Sachsen Fernsehen zu Ende September 2013 feststeht, äußert sich der Bundesverband Lokal-TV BLTV nun regierungskritisch und wirft Fragen nach dem „Warum“ auf.
Um Sachsens Lokal-Fernsehen ist es schlecht bestellt. Sowohl Leipzig Fernsehen als auch das aus Chemnitz sendende Sachsen Fernsehen stellen nach Ankündigung der Geschäftsleitungen Ende September 2013 ihren Sendebetrieb ein.
Zum Aus von Sachsens Lokal-TV äußerte sich der Vorstand des Bundesverbandes Lokal-TV, Klaus-Dieter Böhm, am Freitag kritisch. „Wir stehen derzeit vor einem medienpolitischen Super-GAU“, so Böhm. Des Weiteren gab er zu bedenken, dass nicht nur in Sachsen, sondern auch in weiteren Bundesländern die Lokalfernsehveranstalter vor dem Abgrund stünden. „Die hohen Kosten der Digitalisierungsprozesse, zu denen die Veranstalter gezwungen sind, führen unsere Sender in den finanziellen Ruin“, so Böhm weiter. Laut Leipzig Fernsehen-Geschäftsführer René Falkner ließen sich die hohen Produktions- und Sendekosten nicht mehr länger allein aus den Erlösen durch regionale Werbung decken.
Der BLTV-Vorstand forderte ein Eingreifen der Politik, um die Meinungsvielfalt zu sichern. Der schwarz-gelben Regierung wirft er sogar einen Verstoß gegen den Koalitionsvertrag vor, in dem das Lokalfernsehen aufgrund seiner gesellschaftlichen Leistungen als erhaltenswertes Gut verankert wurde.
Da Sachsens Lokalsender stark vernetzt sind, zieht die Einstellung der Programme in Leipzig und Chemnitz direkte Folgen für alle anderen Lokalsender in Sachsen mit sich und wird schließlich mit hoher Wahrscheinlichkeit zum weiteren Sendersterben führen. Der Bundesverband Lokal-TV fordert nun von der Dresdner Regierung, die Gattung des Lokalfernsehens zu sichern und sich dabei ein Beispiel an anderen deutschen Bundesländern wie Bayern zu nehmen, die ihre Lokalsender durch finanzielle Unterstützung fördern. [das]
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