Trotz des Umbruchs hin zu DAB Plus bleibt der UKW-Markt für viele Anbieter weiter attraktiv. Für die Nutzung bestehender Sendeantennen hat die Bundesnetzagentur die Preise neu reguliert, verpasst es dabei aber, einen fairen Wettbewerb zu schaffen, kritisiert der Full-Service-Dienstleister Divicon Media.
Mit dem Eintritt von Divicon Media wurden im UKW-Sendebetrieb die Karten neu gemischt, schaffte es der Full-Service-Dienstleister doch, sich als Konkurrent der Media Broadcast zu etablieren. Die Hoffnung auf einen fairen Wettbewerb ist beim Leipziger Unternehmen nach der Bekanntgabe der neuen Preisregulierung für die Mitbenutzung von bestehenden Sendeantennen durch die Bundesnetzagentur gesunken.
„Das ist kein gutes Signal an die Radiobranche in Deutschland! Denn die neuen Preise lassen einen wirklichen Markt im Sendernetzbetrieb einfach nicht zu. Auch wenn die Bemühungen der Bundesnetzagentur deutlich sichtbar sind, bleibt die Regulierung ein schlechter Kompromiss“, kritisiert Mike Lehmann, Geschäftsführer der Divicon Media, die Entscheidung. So sei es zwar richtig, die Preise ausschließlich auf Grundlage der Restbuchwerte vorhandener Anlagen festzulegen. Doch würde in weiteren Punkten zu viel Spielraum gelassen.
Kritisiert wird dabei, dass die entsprechenden Anlagen nur noch über zwölf statt 15 Jahren abgeschrieben werden können, die Rückbaukosten in die Berechnung mit einfließen und jährlich drei Millionen Euro Ersatzinvestitionen der Media Broadcast in die Preisgestaltung einfließen. Wobei offen bliebe, wofür die Investitionen eingesetzt werden.
Laut Angaben von Divicon Media wäre ein Neubau des Antennennetzes unter den bisherigen und auch unter den neuen Preisen möglich gewesen. Nun müssten Radiounternehmen sich künftig mit zu hohen Verbreitungskosten auseinandersetzen, eine Modernisierung der Radioverbreitung würde verhindert. [buhl]
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