Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat laut einem Bericht der „Sport Bild“ (Mittwoch) ihren Clubs vorgeschlagen, das Topspiel des Spieltags künftig auf den Samstag um 20.30 Uhr zu legen. Umgesetzt werden könnte dies von der Saison 2025/2026 an. Von da an läuft die nächste TV-Rechte-Periode der Bundesliga. Die Gedankenspiele der neuen DFL-Chefin Donata für die erste von ihr verantwortete Vergabe sind in diesem DIGITAL FERNSEHEN-Artikel nachzulesen.
Im aktuellen und seit 2021 für vier Saisons geltenden Zeitraum ist das Topspiel der Bundesliga samstags um 18.30 Uhr im Pay-TV-Sender Sky zu sehen – in direkter Konkurrenz zu den traditionell um diese Uhrzeit im Free-TV laufenden Zusammenfassungen der Nachmittagsspiele in der ARD-„Sportschau“. Auf dem Termin am Samstag, 20.30 Uhr, wird derzeit das Zweitliga-Topspiel, das von Sky und im Free-TV bei Sport1 übertragen wird, angepfiffen.
„Sportschau“ seit 2009 in Konkurrenz zum Top-Spiel
Diese Aufteilung ist ohnehin ein Paradoxum (2. Liga zu besserer Sendezeit als Bundesliga), liegt aber darin begründet, dass der Sendeplatz für das Topspiel der 2. Liga erst 2021 als Ersatz für das damals wegfallende Montagsspiel eingeführt wurde. Das Bundesliga-Topspiel wiederum ist einst anno 2009 als Exklusivitäts-Bonus fürs Pay-TV eingeführt worden. Dass Sky seiner Zeit darauf Wert gelegt hat, das Topspiel möglichst zeitnah nach den übrigen Partien zeigen zu können, sollte wahrscheinlich in erster Linie der Kundenbindung dienen. Dass dabei die „Sportschau“ in Mitleidenschaft gezogen wurde, nahm die DFL ihrem größeren Gönner zuliebe dabei billigend in Kauf. Die Traditionssendung musste fortan mit einem Spiel weniger (fünf anstatt sechs) und eben mit der Konkurrenz eines Live-(Top-)Spiels im Pay-TV leben.
Unklar ist nun noch, ob der 20.30-Uhr-Termin am Samstag zusätzlich zu den bisherigen Terminen an einem Spieltag kommt oder was mit dem Zweitliga-Topspiel passiert. Auf dpa-Anfrage wollten sich DAZN und Sky nicht zu dem Vorstoß äußern. Sky verwies am Mittwoch auf die Stellungnahme, die der Sender der „Sport Bild“ bereits gegeben hatte: „Auch bei der kommenden Rechtevergabe werden wir uns – wie auch in der Vergangenheit – die Ausschreibung insgesamt anschauen und sie für uns bewerten.“
Nächste Vergabe der Bundesliga-TV-Rechte dürfte erst 2024 anstehen
Nach Angaben von „Sport Bild“ waren die Reaktionen der jeweils 18 Vereine aus der Bundesliga und der 2. Bundesliga schon einmal überwiegend positiv. Die „Sportschau“ wird sich auch nicht beschweren und die DFL kann sich unter anderen auch durch eine Verlegung des Bundesliga-Topspiels Mehreinnahmen bei der Rechtevergabe erhoffen. Circa ein Jahr vor Beginn der nächsten Rechteperiode (2025-?) ist damit zu rechnen, dass die TV-Rechte an der Bundesliga wieder unter den Hammer kommen.
Mit Material der dpa
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