Nachdem die Deutsche Fußball Liga (DFL) ihre Vermarktungsmodelle für die TV-Rechte der Bundesliga vorgestellt hat, zittern Sky und die ARD um ihre Stellung. WDR-Sportchef und „Sportschau“-Leiter Steffen Simon hat jetztüberraschend Verständnis für die geplanten Änderungen des Ligaverbands signalisiert.
Simon hält es für „völlig legitim“, dass sich die DFL um einen Wettbewerb bemüht, wo es eigentlich nur Monopolisten gebe. Das erklärte der WDR-Sportchef gegenüber dem Nachrichtenagentur dapd am Mittwochabend. So werden die Partien der Bundesliga live derzeit ausschließlich vom Pay-TV-Anbieter Sky und der IPTV-Plattform Entertain übertragen. Die öffentlich-rechtliche ARD und das ZDF-„Sportstudio“ teilen sich die Rechte für die Zusammenfassungen, Sport1 liefert nachgeschobene Highlight-Berichte.
Dennoch äußerte Simon die Hoffnung, dass sich die DFL auch in den kommenden Spielzeiten dafür entscheidet, der „Sportschau“ die Erstverwertung der Spielberichte zu ermöglichen. „Wir werden alles dafür tun, dass wir weiter so gut sind und die DFL sich ab 2013 hoffentlich weiter gerne für uns entscheidet“, führte Simon gegenüber der Agentur weiter aus.
Ab der Spielzeit 2013/2014 setzt die DFL auf zwei Vermarktungsmodelle. Variante 1 entspricht dem bisherig praktizierten Modell mit kurzen Spielzusammenfassungen im Free-TV am Samstagabend ab 18.30 Uhr sowie ab 21.45 Uhr für das um 18.30 Uhr ausgetragene „Top-Spiel der Woche“. Die Alternative sieht vor, dass erst ab 21.45 Uhr im frei empfangbaren Fernsehen über das Spielgeschehen berichtet werden darf.
Nicht nur die ARD-„Sportschau“ steht bei der Vergabe der Bundesliga-TV-Rechte zur Disposition. So plant der Ligaverband ferner die Ausschreibung von drei unterschiedlichen Pay-TV-Paketen. Dabei würde jedes Paket für alle drei Vertriebswege (TV, IPTV und Web-TV) ausgeschrieben werden. Im schlimmsten Fall könnten sich die Ausstrahlungsrechte damit auf mehrere Bezahlanbieter verteilen, wie es im europäischen Ausland vielfach bereits der Fall ist (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). [frt]
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