Bundesliga-Rechte: Kartellamt bestätigt „No Single Buyer Rule“

243
416
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

Für die Bundesliga-Fans wird es ab 2017 zu einigen Veränderungen in Sachen Fussball im TV kommen. Bundeskartellamt und DFL einigten sich auf die Einführung der „No Single Buyer Rule“, die verhindert, das ein Anbieter alle Spiele allein übertragen darf. Das trifft vor allem Sky.

Mit der Ausschreibung der Übertragungsrechte ab 2017 erhoffen sich die Deutsche Fußball Liga (DFL) und die Vereine einen weiteren Anstieg bei den TV-Geldern. Um mit den englischen Klubs, die sich bereits ab 2016 aus dem 6,9 Milliarden Euro schweren Fernsehgeldtopf bedienen können, auf Dauer mithalten zu können, soll der neue TV-Deal über eine Milliarde Euro pro Saison bringen. Dafür ist jedoch ein Wettbieten nötig, das der deutsche TV-Markt, auf dem Pay-TV-Anbieter Sky den Löwenanteil am aktuellen TV-Vertrag hält, kaum hergibt. Abhilfe soll hierbei die „No Single Buyer Rule“ schaffen, zu der sich die DFL am Montag verpflichtete, wie das Bundeskartellamt erklärte.

Die „No Single Buyer Rule“ soll verhindern, das ein Anbieter allein die Rechte an der Live-Übertragung aller Bundesliga-Spiele erwerben kann. Wo in England die Spiele der Premier League zwischen Sky und der British Telecom (BT) aufgeteilt wurden, sollen künftig  30 bis 102 Spiele von einem alternativen Anbieter übertragen werden können. Wobei die Zahl abhängig von den erworbenen Paketen ist. So können Interessenten entweder alle Verbreitungswege oder nur die Internet- und Mobilfunkverbreitung erwerben.
 
Für das Kartellamt war dabei wichtig, das die Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen würden, das dieses Modell für den Verbraucher nicht dazu führt, mehrere Abonnements abschließen zu müssen, um alle Spiele zu sehen, wie Andreas Mundt betont. „Solange nur ein Inhaber der Live-Rechte am Markt ist, birgt dies die Gefahr, dass der Innovationswettbewerb – insbesondere der von internetbasierten Angeboten – beschränkt wird“, führt der Präsident des Kartellamts weiter aus.
 
Die Entscheidung der DFL bringt vor allem die Sky-Konkurrenten wie die Telekom, Discovery, die Perform Group – welche Sky Deutschland bereits die Rechte an der Premier League weggeschnappt hat – oder auch Amazon in Stellung. Der Online-Versand hatte sich erst vor einer Woche das Abrufangebot der DFL gesichert und somit bereits einen Fuß in die Tür zur Bundesliga gesetzt.
 
Auch in Sachen zusammenfassende Berichterstattung könnte Bewegung in die Ausschreibung kommen, denn neben der ARD mit ihrer traditionellen „Sportschau“ soll auch RTL Interesse zeigen, was Senderchefin Anke Schäferkordt am Wochenende bestätigte. Der Kölner Privatsender hatte bereits von 1988 bis 1992 über einen Teil der Bundesliga-Spiele berichtet. [buhl]

Bildquelle:

  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
243 Kommentare im Forum
  1. Wie jetzt. Ein Anbieter wie Discovery für ESP Player oder Amazon dürften dann nicht alle 615 Spiele streamen sondern nur 1/6? Frage mich ja warum ein Sport1 hier nicht auch interesse hätte.
  2. Warum immer nur Sky. Ja, Sky ist ein Kandidat der mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit die Hauptrechte bekommt. Aber es kann passieren ,muss aber nicht, das doch wer anders holt. Sky ist nicht alles
  3. Man versteht es immernoch nicht oder ? Zitat: Die "No Single Buyer Rule" soll verhindern, das ein Anbieter allein die Rechte an der Live-Übertragung aller Bundesliga-Spiele erwerben kann. Wo in England die Spiele der Premier League zwischen Sky und der British Telecom (BT) aufgeteilt wurden, sollen künftig 30 bis 102 Spiele von einem alternativen Anbieter übertragen werden können. Wobei die Zahl abhängig von den erworbenen Paketen ist. So können Interessenten entweder alle Verbreitungswege oder nur die Internet- und Mobilfunkverbreitung erwerben. Für das Kartellamt war dabei wichtig, das die Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen würden, das dieses Modell für den Verbraucher nicht dazu führt, mehrere Abonnements abschließen zu müssen, um alle Spiele zu sehen, wie Andreas Mundt betont. Zitat Ende ! Das bedeutet lediglich Sky zeigt nicht mehr alles exklusiv, aber WENN Interesse besteht weiterhin alles. Weil man ja eben NICHT will, das Verbraucher MEHRERE Abos brauchen um alles zu sehen. Also wer Sky hat, kann weiterhin alles sehen. Einziges Problem: falls Sky bei einigen Paketen überboten wird, was ich mir aber nicht vorstellen kann. Bleibt eben die Exklusivität auf der Strecke, wen juckt das....
Alle Kommentare 243 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum