Bundesliga: ARD-„Sportschau“ nur noch mit halber Sendezeit?

Nicht nur auf das Pay-TV und Sky könnten ab der Bundesliga-Saison 2017/18 große Veränderungen zukommen, auch die Free-TV-Zuschauer könnten sich auf große Einschnitte gefasst machen müssen. So steht für die ARD-„Sportschau“ eine verkürzte Sendezeit zur Debatte.

Wenn im April die Bundesliga-Rechte für die Saison 2017/18  neu vergeben werden, könnten große Veränderungen auf die Zuschauer zukommen. Neben den Plänen, die Pay-TV-Rechte unter mehreren Wettbewerbern aufzuteilen, sodass Sky nicht mehr alleiniger Rechteinhaber im Bezahlfernsehen wäre, steht auch die Möglichkeit im Raum, die Ausstrahlung im Free-TV deutlich zu verkürzen. Derzeit liegen dem Bundeskartellamt mehrere Modelle zur Prüfung vor, die die Vergabe der TV-Rechte regeln sollen.

Nach Informationen des „Handelsblatt“ ist auch das „Free Kompakt“-Paket noch nicht vom Tisch, das der ARD-„Sportschau“ deutliche Beschränkungen auferlegt. Das „Handelsblatt“ bezieht sich dabei auf eine Befragung der Marktteilnehmer, die das Bundeskartellamt gerade durchführen soll. Laut im Sommer öffentlich gewordenen Überlegungen würde mit diesem Szenario eine Halbierung der Sendezeit des ARD-Formates einhergehen, sodass die „Sportschau“ dann auf 45 Minuten Sendezeit reduziert werden könnte. In diesem Fall würde sie dann nur noch von 19.15 bis 20.00 über die Fußball-Spiele berichten, derzeit beginnt sie 18.30 Uhr und hat damit doppelt so viel Sendezeit.
 
Die ARD selbst hält dieses Szenario allerdings für unwahrscheinlich. Eine um die Hälfte gekürzte Sportschau sei „kein vorstellbares Modell“, wie Axel Balkausky, Sportchef der ARD, gegenüber dem „Handelsblatt“ erklärte. So sei eine bestimmte Sendezeit für eine umfassende Berichterstattung über ein Fußballspiel notwendig, die in diesem Fall nicht gegeben wäre. Auch bei den Sponsoren der Bundesliga hinterlässt dieses Szenario große Fragezeichen. Denn weniger Berichterstattung im Free-TV bedeutet auch, dass die auf Banden und Trikots platzierte Werbung weniger Menschen erreicht. Der Wertverlust der Bundesliga-Werbung sei die Folge. [kw]