Der britische Pay-TV-Riese BSkyB, der vor einer vollständigen Übernahme durch Rupert Murdochs News Corp. steht, hat glänzende Zahlen für die ersten neun Monate seines laufenden Geschäftsjahres vorgelegt.
Zwischen Juli 2010 und März 2011 kletterte der Umsatz um 14 Prozent auf 4,83 Milliarden Britische Pfund (5,44 Milliarden Euro), wie der Konzern am Donnerstagmorgen in London mitteilte. Der Überschuss vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) überschritt die Milliardenschwelle und erreichte ein Niveau von 1,030 Milliarden Pfund. Der operative Gewinn konnte sogar einen Sprung um fast ein Viertel auf 790 Millionen Pfund verzeichnen.
Insgesamt abonnieren derzeit 10,1 Millionen Kunden die Bezahlinhalte der Satellitenplattform Sky Digital. Das große Angebot von mehr als 40 hochauflösenden Programmen nutzen derzeit 3,7 Millionen Abonnenten, und damit 47 Prozent mehr als am Stichtag des Vorjahres. Während bei den Pay-TV-Verträgen der Nettozuwachs mit 51 000 überschaubar blieb, konnte BSkyB im Breitbandgeschäft deutliche Zuwächse verzeichnen. Hier sind nun 3,2 Millionen Haushalte unter Vertrag. 543 000 mehr als noch am 31. März 2010.
Nach Angaben des Konzerns beziehen 26 Prozent aller Kunden sowohl Fernsehen als auch Breitband und Telefonie über BSkyB. Als weitere Meilensteine verwies das Management auf den erfolgreichen Start der Sendermarken Sky Atlantic und Sky Living sowie die Verlängerung des Champions-League-Rechtevertrags bis zur Saison 2014/2015. Außerdem war im letzten Jahr mit Sky Anytime+ ein Video-on-Demand-Dienst gestartet, der Filme und Serien zum zeitversetzten Abruf ohne Mehrkosten direkt auf die Festplatte der Abonnenten streamt.
Überzeugen konnte BSkyB auch bei dem für die Branche wichtigen ARPU-Wert, der den erzielten Umsatz pro Kunde ausweist. Mit 544 (2010: 503) Pfund jährlich bzw. 45,33 Pfund monatlich wurde hier ein überdurchschnittliches Niveau erreicht. Die Kündigungsrate („churn“) stieg gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres geringfügig von 9,9 auf 10,4 Prozent. Außerdem konnte die Nettoschuldenlast um 30 Prozent auf 817 Millionen Pfund reduziert werden.
Vorstandschef Jeremy Darroch sprach von einem guten Ergebnis in einem schwierigen Kundenumfeld. Trotz angespannter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen habe man 800 000 neue Produktbuchungen generieren können. Trotzdem bleibe man für das Gesamtjahr vorsichtig und bemühe sich, vor allem die laufenden Kosten unter Kontrolle zu halten, den Kunden dabei aber gleichzeitig mit hochwertigem Content und Innovationen ein optimales TV-Erlebnis zu bieten. [ar]
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