Der britische Bezahlfernseh-Riese BSkyB hat die Zahl seiner Abonnenten im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 10,187 Millionen steigern können. Allein im letzten Quartal wurden 784 000 neue Pakete von den Kunden gebucht. Umsatzgaranten blieben HDTV sowie das Telefonie- und Breitbandgeschäft.
Das gab das Unternehmen am Freitag anlässlich seines Jahresbilanzkonferenz bekannt. Das Bilanzjahr der British Sky Broadcasting Group aus dem Imperium von Medienmogul Rupert Murdoch umfasst den Zeitraum vom 1. Juli bis 30. Juni. In den vergangenen 12 Monaten konnte dabei der Umsatz um 16 Prozent auf 6,597 Milliarden Britische Pfund (2009/2010: 5,709 Milliarden) gesteigert werden. Vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) verblieben mit 1,405 Milliarden Euro allerdings drei Prozent weniger als im Vorjahr in den Kassen.
Auch der operative Gewinn von BSkyB sank den Angaben zufolge geringfügig von 1,113 auf 1,073 Milliarden Euro. Der Pay-TV-Konzern bleibt damit trotzdem hochprofitabel und verwies zum Stichtag 30. Juni auf insgesamt 25,375 Millionen Verträge, die von insgesamt 10,294 Millionen Kunden abgeschlossen wurden. Möglich wird dies das breite Produktportfolio des Unternehmens, bei dem sowohl Fernsehen als auch Breitband und Telefonie über BSkyB bezogen werden können.
Die Zahl der klassischen Pay-TV-Nutzer bei Sky Digital kletterte im Jahresverlauf von 9,86 auf 10,187 Millionen. Als Wachstumsmotor erwies sich einmal mehr das HDTV-Geschäft. Insgesamt 3,822 Millionen Kunden – und damit 883 000 mehr als noch am 30. Juni 2010 – haben hochauflösende Programmpakete gebucht. Satte 2,25 (2,121) Millionen nutzen Multiroom-Abos mit mehreren Smartcards. Die Breitbandsparte legte von 2,624 auf 3,335 Internet-Nutzern besonders stark zu, auch für das Telefoniegeschäft ging es von 2,367 auf 3,101 Kundenverhältnisse nach oben.
Im Schnitt bucht jeder Sky-Kunde jetzt 2,5 Produkte, 2009/2010 waren es lediglich 2,2. Diese spülten im Schnitt jeweils 539 Pfund jährlich, also 44,91 Pfund im Monat, in die Kassen des Anbieters. Auch hier wurde eine klare Steigerung gegenüber dem vorigen Berichtszeitraum (508 Pfund) erzielt. Die Kündigungsrate („churn“) sank geringfügig von 10,5 auf 10,4 Prozent, der Anteil der Kunden, die sowohl TV als auch Breitband und Telefonie über BSkyB buchen, konnte von 21 auf 27 Prozent ausgebaut werden.
Vorstandschef James Murdoch sprach von einem finanziell und operativ gleichermaßen außergewöhnlichen Geschäftsjahr für Sky. Man wolle auch die Aktionäre belohnen, indem man die ausgeschüttete Dividende um 20 Prozent erhöhe und außerdem ein Rückkaufprogramm im Volumen von insgesamt 750 Millionen Pfund auflege. CEO Jeremy Darroch sprach ebenfalls von einem „hervorragenden Jahr sowohl für Kunden als auch für Aktionäre“. Auch künftig wolle man den Kunden die besten Inhalte und die höchste Innovationskraft im Markt bieten.
James Murdoch sei bei einer Sitzung von Vorständen und Verwaltungsrätenvon BSkyB am Donnerstag ungeachtet des Abhörskandals in Großbritannien zudem „einstimmige Unterstützung“ ausgesprochen worden, berichteten britische Medien übereinstimmend unter Berufung auf mit der Situationvertraute Quellen. Das Unternehmen bestätigte am Freitag, dass die Personalie nicht zur Diskussion stehe. [ar]
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