Das Projekt Sky Europe nimmt tatsächlich Fahrt auf: Der britische Pay-TV-Anbieter BSkyB hat nun offiziell angekündigt, Sky Italia und Sky Deutschland übernehmen zu wollen. Die Minderheits-Aktionären des deutschen Sky liegt ein Angebot von 6,75 Euro pro Aktie vor.
BSkyB macht Ernst: Nachdem bereits gestern entsprechende Gerüchte kursierten, hat der britische Pay-TV-Anbieter am heutigen Freitag nun tatsächlich seine Ambitionen bezüglich der beiden Schwestern Sky Italia und Sky Deutschland bekannt geben. Wie der Konzern mitteilte, haben sich BSkyB und der US-Mutterkonzern 21st Century Fox darauf verständigt, dass die Briten die aktuell von den Amerikanern gehaltenen Anteile an den anderen beiden Sky-Töchtern übernehmen.
Sky Italia befindet sich zu 100 Prozent in der Hand von der von Medienmogul Rupert Murdoch geführten 21st Century Fox und wird damit komplett an BSkyB übergehen. Insgesamt 2,45 Milliarden Pfund (rund 3,1 Milliarden Euro) werden die Briten dabei für die Anteile an der italienischen Schwester auf den Tisch legen, wobei etwa 2,07 Milliarden Pfund in bar gezahlt werden. Der Rest wird über ein Geschäft beglichen, indem BSkyB seine 21 Prozent Beteiligung an National Geographic Channel International an 21st Century Fox übergibt. Diese haben einen Wert von 382 Millionen Pfund (rund 483 Millionen Euro).
Hinsichtlich Sky Deutschland gestaltet sich die Lage etwas komplizierter, da Murdochs Unternehmen nur zu 57,4 Prozent an dem Pay-TV-Anbieter beteiligt ist. BSkyB wird für die Übernahme dieses Anteils 2,9 Milliarden Pfund (rund 3,66 Milliarden Euro) in bar an die US-Mutter überweisen. Den Minderheits-Aktionären von Sky Deutschland macht BSkyB zudem das Angebot, ihre Anteile für 6,75 Euro pro Papier an die Briten abzutreten. Mit diesem Angebot richten sich die Briten nach dem aktuellen Kurs der Sky-Aktien, Aktionäre würden bei Verkauf also kaum einen Aufschlag bekommen.
Insgesamt will BSkyB für beide Sender rund 4,9 Milliarden Pfund (rund 6,2 Milliarden Euro) ausgeben, um so einen paneuropäischen Pay-TV-Konzern mit rund 20 Millionen Mitgliedern zu schmieden, der über mehrere Länder hinweg agieren kann. Die Transaktionen stehen derzeit noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die aufsichtsrechtlichen Behörden und die unabhängigen Aktionäre von BSkyB. [fm]
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