Trotz der negativen Berichterstattungen über den BSkyB-Anteilseigner Rupert Murdoch sieht sich der britische Pay-TV-Anbieter auf den Weg nach oben. Nicht zuletzt mit dem Start des neuen Formel-1-Senders konnte das Unternehmen seinen operativen Gewinn für die neun Monate bis Ende März um 25 Prozent steigern.
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stieg der Umsatz des Medien- und Telekommunikationsriesen um fünf Prozent auf 5,078 Milliarden Pfund, teilte BSkyB bei Vorlage seiner Neun-Monats-Zahlen am Mittwoch mit. Der operative Gewinn belief sich zwischen Juni 2011 und März 2012 auf 939 Millionen Pfund und stieg damit gegenüber dem letzten Berichtszeitraum um 25 Prozent an.
Die Abonnentenzahl des Konzerns kletterte allein im vergangenen Quartal um 78 000 auf insgesamt 10,55 Millionen Kunden. Im April des vergangenen Jahres hatten noch 330 000 Kunden weniger einen Vertrag mit BSkyB abgeschlossen. Dabei nutzten insgesamt 3,2 Millionen Abonnenten das Triple-Play-Angebot, das neben dem Zugriff auf die Pay-TV-Plattform Sky Digital auch Internet und Telefonie umfasst. In diesem Bereich konnte der Anbieter damit einen Zuwachs von 24 Prozent verzeichnen.
Im klassischen Bezahlfernseh-Geschäft belief sich der Zuwachs auf 121 000 Kunden. Bei den Buchungen der HD-Pakete gab es ein Plus von 536 000 Abonnenten. Insgesamt beziehen aktuell 4,22 Millionen Haushalte hochauflösendes Fernsehen über Sky. Allein im dritten Quartal des Geschäftsjahres kamen hier 159 000 neue Kunden hinzu. Die Bereiche Breitbandinternet und Telefonie legten um 702 000 bzw. 711 000 Kunden zu. Der ARPU, also der durchschnittliche jährliche Umsatz pro Abonnement, stieg von 537 Pfund auf 546 Pfund. Das entspricht einem für die Branche exzellenten Monatsdurchschnitt von 45,50 Pfund.
Das Mobil-TV-Angebot Sky Go durfte sich nicht zuletzt nach dessen Bereitstellung für Android-Systeme im vergangenen Quartal über 2,6 Millionen Nutzer freuen. Im zweiten Quartal waren es noch 2,1 Millionen.
Ursprünglich hatte Medienmogul Murdoch, dessen News Corporation gegenwärtig rund 39,1 Prozent der BSkyB-Anteile hält, den Löwenanteil an dem Konzern übernehmen wollen. Der britische Medienskandal um abgehörte Telefone und Polizeibestechung machte ihm aber einen Strich durch die Rechnung. Unter anderem stehen Kulturminister Jeremy Hunt und auch Premierminister David Cameron in der Kritik, den geplanten Deal zu stark unterstützt zu haben.
Derzeit prüft die britische Medienaufsicht Ofcom, ob der Murdoch-Konzern die Bedingungen für eine Sendelizenz erfüllt. Man arbeite eng mit dem Regulator zusammen, hieß es dazu am Mittwoch von BSkyB. Murdochs Sohn James war Anfang April als Chef des BSkyB-Verwaltungsrates zurückgetreten. [rh/dpa]
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