Die britische Bezahlplattform BSkyB bekommt erneut Ärger mit den Wettbewerbshütern. Nach Kritik an den Übernahmeplänen durch Rupert Murdoch werfen die Wettbewerbshüter BSkyB nun eine zu große Marktmacht bei Filmeinkauf und zu hohe Abopreise vor.
Die britische Wettbewerbsbehörde Competition Commission ist in einer neuen Untersuchung zu dem Ergebnis gekommen, dass die britische Pay-TV-Plattform BSkyB den Wettbewerb der TV-Sender um die Filmrechte von Hollywoodproduktionen behindert. Die Regulierungsbehörde Ofcom hatte im vergangenen Jahr die Competition Commission beauftragt das Geschäftsgebaren von BSkyB zu untersuchen, da die Ofcom selbst sich nicht in der Lage sah, eine solch umfangreiche Untersuchung durchzuführen.
Die Competition Commission legte nun ein 83-seitiges Papier vor, in dem sie zu dem Schluss kommt, dass BSkyB seine Marktmacht missbraucht und andere Wettbewerber ungerechtfertigt benachteiligt. Insbesondere bemängelt der Bericht die hohen Preise bei BSkyB, die angesichts der gesunkenen Einkaufspreise bei Filmen umso ungerechtfertigter erschienen. Die Preise seien auch nicht mit einem erhöhten Unternehmensrisiko erklärbar, da bedeutende Investitionen schon vor langer Zeit erfolgt seien und sich längst amortisiert hätten.
Außerdem bemängeln die Wettbewerbshüter, dass die Preise für die Spielfilmangebote genau so hoch sind wie für die Sportangebote. Dabei seien Filme im Einkauf deutlich billiger zu haben als Sportveranstaltungen. Im Ergebnis erhalte BSkyB durch diese hohen Profite die Möglichkeit, andere Konkurrenten beim Einkauf von Filmrechten auszuschalten.
Die Competition Commission muss ihren Abschlussbericht bis spätestens 2012 der Ofcom vorlegen. Diese muss danach eine Entscheidung treffen, wie die Marktmacht von BSkyB so beschnitten werden kann, dass Konkurrenten wie Virgin Media oder die British Telecom nicht benachteiligt werden. [mw]
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