Brüssel: Telekom-Branche braucht mehr Wettbewerb

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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EU-Kommissarin Margrethe Vestager fordert mehr Wettbewerb zwischen den Telekommunikationsanbietern, um auf diese Weise für höhere Investitionen in die Infrastruktur zu sorgen. Vertreter der Branche sprechen sich gegen eine Wettbewerbssteigerung aus.

Die zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager will sich für Wettbewerb auf dem europäischen Telekommunikationsmarkt stark machen. „Es sieht bisher so aus, als ob Wettbewerb zu Investitionen führt und nicht anders herum“, sagte sie der „Financial Times“ (Montag).
 
Damit sendet Vestager eine deutliche Botschaft an die Branche. Deren Vertreter fordern mehr Freiheiten bei Zusammenschlüssen. Jüngst hatte Vodafone-Chef Vittorio Colao auf der Mobilfunk-Messe Mobile World Congress in Barcelona gewarnt: „Wenn man zu viele Player hat, zerstört das eine Industrie. Und dann gibt es nicht mehr Wettbewerb, sondern mehr Zerstörung.“ Die Anbieter müssten die Möglichkeit haben, die hohen Investitionen in den Ausbau der Netze zurückzuverdienen – sonst gebe es keinen Anreiz, das Geld auszugeben. „Wir sind uns einig, dass Konsolidierung eine gute Sache ist“, beschrieb Colao die Position der europäischen Telekom-Branche.

Doch Vestager steht dieser These skeptisch gegenüber. Auf die Frage, ob Zusammenschlüsse Investitionen in die Infrastruktur gefördert hätten, sagte sie der „Financial Times“: „Ich habe eigentlich eine Reihe an Beispielen für das Gegenteil gesehen.“ Sie wies darauf hin, dass es in den USA wenig Auswahl und höhere Preise für Verbraucher gebe als in Europa.
 
In den USA dominieren einige wenige Anbieter den Markt. „Ich habe ein Interesse, und das ist, dass europäische Verbraucher – also Bürger und Unternehmen – vergleichsweise innovative Märkte zu erschwinglichen Preisen genießen können“, so Vestager. [dpa/kw]

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14 Kommentare im Forum
  1. AW: Brüssel: Telekom-Branche braucht mehr Wettbewerb Die begreifen es nicht in Brüssel. Wir brauchen weniger Wettbewerb sondern staatliche Lenkung und Seubvention, damit endlich ALLE Breitband bekommen. Wenn man das dem Markt überläßt werden weiterhin nur die Ballungsgebiete hochgerüstet bis zum geht nicht mehr...
  2. AW: Brüssel: Telekom-Branche braucht mehr Wettbewerb Den Wettbewerb würde es geben, wenn nicht jeder unsinnigen Fusion durch Aufkäufe der kleinere Konkurrenten abgenickt werden würde, wegen "Unbedenklichkeit". Es werden ja immer weniger Wettbewerber auf dem Markt und so teilen sich die verbleibenden Großen den Markt mehr oder weniger unter sich auf und so wird auch der Netzausbau träger und konzentriert sich freilich nur auf die Ballungsräume. Man kann schon an den studierten Volkswirtschaftlern in den Kontrollgremien zweifeln, was die alles so für unbedenklich einstufen, wenn es um Fusionen geht und genau so um Blockaden, wenn es mal innovative Ideen gibt, die anderen ausländischen Angeboten Paroli bieten könnten. Ergänzung: Für mehr Wettbewerb sollten auch die europäischen Medienbarrieren fallen, um dem Binnenmarkt mehr Mitspieler zu erlauben. Das ist ja auch die Idee der EU, nur müssen die mal in die Pötte kommen. Zum Beispiel könnte auch Orange aus FR bei uns auf den Markt, oder auch FR-Telecom, oder auch polnische Anbieter und umgekehrt. Damit könnte dann auch 1und1 in der restlichen EU für Konkurrenz in den anderen Ländern sorgen. Die anderen sind ja schon alle vertreten, mehr oder weniger. Und auch muss 1und1 zugebilligt werden, eigene Netze aufzubauen oder zuzukaufen. Also Probleme gibts noch gewaltige, ehe da wirklich mal Bewegung in den Telekommunikationsmarkt kommt.
  3. AW: Brüssel: Telekom-Branche braucht mehr Wettbewerb Im Prinzip ist es doch ganz einfach. Betriebswirtschaftlich macht es keinen Sinn das Land und den letzten Außenbezirk mit Glasfaser oder VDSL anzubinden. Die Rechnung geht niemals auf und wird daher von Betriebswirtschaftlern (den Telekomanbietern) auch niemals angestrebt. Volkswirtschaftlich (Politik) ist es für ein Land aber ein riesen Standortvorteil, wenn das ganze Land eine gute Dateninfrastruktur hat. Das kostet Geld und dieses Geld muss selbstverständlich der Staat bereitstellen. Ein Flächenland wie Finnland, das mehr als doppelt so gross ist wie wir kann das. Wir können das nicht. Wir haben ja alternativlose andere Projekte im Süden Europas, die unsere volle Aufmerksamkeit und unser Geld beanspruchen zur Rettung unserer Scheiss-Banken, die sowieso niemand braucht. Wenn ich Glück habe wird die deutsche Glasfaser unser Kaff bald mit FTTH ausbauen was mich einmalig 800 € kosten wird. Wenn ich Glück habe.... Viele andere werden dieses Glück aber nicht haben und weiterhin am DSL-Flaschenhals hängen. Wir haben auch 2009 DSL16000 bekommen und haben damals Hurra geschrien. Heute kommen abends und am Wochende keine 1000 mehr an, wir haben faktisch wieder DSL light, gelten aber als ausgebautetes DSL16000 Gebiet.
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