Großbritanniens Filmindustrie muss nach Ansicht von Premierminister David Cameron mehr auf die Massen ausgerichtete und kommerziell erfolgreiche Mainstream-Filme produzieren. Nur so würden sie den staatlichen Fördergeldern gerecht werden.
Aktuelles Vorbild für diese Vision ist der teilweise subventionierte Oscar-Abräumer „The King’s Speech – Die Rede des Königs“ mit Colin Firth. Der Film spielte nach überwältigendem weltweitem Erfolg allein an den Kinokassen fast 300 Millionen Euro ein und zählt damit zu den erfolgreichsten unabhängigen britischen Filmen aller Zeiten. Vor einem Besuch der legendären Pinewood Studios in der Nähe Londons betonte der Premier am Mittwoch, dass die britische Filmförderung nun stärker unternehmerisch denken müsse. Damit würde sie den an sie gezahlten staatlichen Fördergeldern gerecht.
Cameron hatte allerdings auch nette Worte für die Filmindustrie übrig. Sie trage mit jährlich etwa vier Milliarden Pfund (umgerechnet circa 4,8 Milliarden Euro) zur britischen Wirtschaft bei und liefere außerdem einen unschätzbaren Beitrag zur Kultur. Trotzdem sollte man gerade jetzt versuchen noch mehr zu erreichen, während die britische Filmindustrie dank aktueller Erfolge so stark im Fokus steht.
Im Juli 2010 hatte Cameron im Rahmen von Sparmaßnahmen bereits die Filmförderungsanstalt UK Film Council geschlossen, dessen Aufgaben danach größtenteils vom British Film Institute (BFI) übernommen wurden. Am 31. März dieses Jahres endet der momentan noch geltende Filmplan des BFI, so dass in Absprache mit der Regierung die Ziele der Organisation neu überarbeitet werden müssen. Die Filmförderung in Großbritannien speist sich neben staatlichen Zuschüssen auch aus den Einnahmen der staatlichen Lotterie, momentan beträgt der Anteil 15 Millionen Pfund pro Jahr. [sv/dpa]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com