Die im Frühling in Kraft getretenen Richtlinien gegen diskriminierende Werbung werden auf der Insel strikt durchgesetzt: Zu spüren bekam das auch der Hersteller von Philadelphia – wegen männerfeindlicher Werbung.
Man erinnert sich an heute skandalös wirkende Werbung für das längst verbotene Allheilmittel für weibliche Alltagsprobleme: Frauengold – ein alkoholisches „Tonikum“, das Frauen nach Einnahme friedlich zu Herd und Bett zurückkehren lässt, sobald sie sich über die herrschenden Umstände ereifern. Für viele gelten derart angestaubte Geschlechterrollen mittlerweile als überholt. Allerdings scheint diese Entwicklung noch nicht in allen Kreativabteilungen der Werbeindustrie angekommen zu sein – nun greift in Großbritannien die Werbeaufsicht in zwei Fällen durch:
Betroffen sind die Werbeeinspieler der Firmen VW und Mondelez, deren Frischkäse-Produkt Philadelphia auch hierzulande in den Supermarktregalen steht. Die Advertising Standards Authority (ASA), so der Name der britischen Werbeaufsicht, zieht zwei Werbungen aus dem Verkehr. Weil sie Geschlechterklischees befördern sollen, dürfen die entsprechenden Spots nicht mehr gezeigt werden. In der VW-Werbung wird so einerseits eine Frau auf die Mutterrolle reduziert, während die Werbeaufsicht den Einspieler des Frischkäse-Herstellers aus einem anderen Grund auf Eis legte.
So soll nämlich der Philadelphia-Spot die Unfähigkeit von Männern zur Sorgsamkeit gegenüber ihren Kindern klischeehaft darstellen – letztere werden in der Werbung nämlich von den Herren der Schöpfung einfach mal auf dem Laufband vergessen. Im Allgemeinen gilt in Großbritannien seit Inkrafttreten der entsprechenden Regeln im Juni gegenüber klischeehaften Werbestrategien im Rundfunk eine strenge Politik, die vor allem zum Schutz der Jugend vor einengenden Geschlechterrollen beitragen soll.
VW wehrt sich indes vehement gegen die Anschuldigung und weist jeglichen Vorwurf einer sexistische Werbestrategie von sich.
Scheinbar wird der galloppierende Gender-Mainstreaming-Wahnsinn durch Wind übertragen. Jedenfalls hat er jetzt auch England erreicht. Schutzimpfung - sofort!
Unaufmerksame Väter und passive Frauen: Ein britisches Gesetz soll stereotypische Geschlechterklischees aus der Werbebranche verbannen. Die ersten beiden vermeintlich sexistischen Werbespots sind schon gefunden.
Wegen Geschlechterklischees: Großbritannien verbietet Werbung
Ich habe bewußt "scheinbar" geschrieben. Wenn ich "anscheinend" geschrieben hätte, dann wäre ich mir ja sicher. Aber das bin ich nicht. Oder anders gesagt, ich könnte es nicht mit Fakten belegen.
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