Nur ein Viertel der deutschen Unternehmen verfügt über einen schnellen Internetanschluss. Das teilte das Statistische Bundesamt mit. Aus den Reihen der Wirtschaft folgte prompt Kritik an der Bundesregierung.
Nur 25 Prozent aller Unternehmen mit mindestens zehn Mitarbeitern in Deutschland verfügen über einen schnellen Internetanschluss. Als schnell gilt ein Breitbandanschluss mit einer vertraglich festgelegten Übertragungsrate von mindestens 30 Megabit pro Sekunde (Mbit/s). Im europäischen Vergleich liegt Deutschland damit im Mittelfeld und nur geringfügig über dem Durchschnitt (23 Prozent).
Bei Spitzenreiter Dänemark sind es 53 Prozent, die Niederlande, Belgien und Schweden liegen bei über 40 Prozent. Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes zogen prompt eine Handlungsaufforderung aus der Wirtschaft an die Politik nach sich. Mario Ohoven, Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft e.V. (BVMW) erklärte: „Der Mittelstand sieht den Rückstand beim Breitbandnetz in Deutschland mit größter Sorge. Darunter leidet die internationale Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen. Die flächendeckende Anbindung mit schnellem Internet ist ein entscheidender Standortfaktor. Deshalb muss die Bundesregierung dem Ausbau des Breitbandnetzes Priorität einräumen.“
Zudem kritisierte Ohoven das Ziel der Bundesregierung, bis 2018 den flächendeckenden Breitbandausbau mit 50 Mbit/s zu schaffen, als „zu kurz gegriffen“. Das würde bedeuten, man wäre in drei Jahren erst auf dem Stand, auf dem Dänemark bereits jetzt ist – und würde damit letztlich wieder nur einen Platz im Mittelfeld erreichen. Ohoven: „Hier ist die Bundesregierung gefordert. Sie muss sich insbesondere auch in den Gebieten, in denen private Investitionen unrentabel sind, viel stärker als bisher engagieren.“
[chp]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com