Ende Januar soll die Entscheidung über den Entwurf der Bundesnetzagentur zum Thema Vectoring erfolgen. Der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) kritisiert diesen und fordert ein Umschwenken auf Glasfaser.
Die Entscheidung Vectoring oder Glasfaser soll noch im ersten Quartal 2016 fallen. Am 25. Januar 2016 wird der politische Beirat der Bundesnetzagentur über den Regulierungsentwurf beraten, der ein Teilmonopol der Deutschen Telekom im Nahbereich vorsieht. Für den Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) gefährdet dieser Entwurf jedoch die Breitbandziele der Bundesregierung.
So würde das Monopol an den Hauptverteiler vorsehen, nicht alle Haushalte anschließen zu können. So würden dann 380.000 Haushalte ohne die angestrebten 50 Mbit/s bleiben. „Nach Untersuchungen der Regulierungsbehörde stehen den 380.000 unversorgten Haushalten nur 420.000 erstmals mit 50 Mbit/s versorgte Haushalte im ländlichen Raum gegenüber. Daher sind viele Politiker wenig vom Nutzen eines weitgehenden Technologiemonopols 550 Meter um alle Hauptverteiler der Telekom herum überzeugt“, behauptet VATM-Präsident Martin Witt.
Auch könnten die Kommunen durch das mögliche Gesetz die Nahbereiche nicht nach den Regeln des Breitbandförderungsprogrammes der Regierung erschließen, wofür Glasfaser bis zum Haus nötig wäre. Deshalb erhofft sich die VATM eine genaue Überprüfung des Entwurfs durch die Vertreter der Länder und Bundestagsfraktionen und mögliche Nachbesserungen.
„Wer die Vectoring-Entscheidung und die Einbeziehung des Angebotes der Telekom nur als bloße Zugangsregulierung ansieht, der verkennt die enorme Bedeutung für die Breitbandziele der Bundesregierung, vor allem aber für die Zukunft unseres Wirtschaftsstandortes 2025“, betont Witt und sieht die Politik gefordert, den Wettbewerb besser zu schützen und nicht den einfachen Weg der Remonopolisierung zu gehen. [buhl]
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