Breitbandausbau: Telekom sucht Zusammenarbeit

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Im Streit um den richtigen Weg beim Breitbandausbau bahnt sich eine Wende an: Die Telekom, die vorrangig auf Vectoring setzt, sucht den Schulterschluss mit den Wettbewerbern und will 2017 verstärkt auf Kooperationen bauen.

Der Rückstand Deutschlands in Sachen Digitalisierung lässt sich auch auf den schleppenden Ausbau des schnellen Internets im ländlichen Raum zurückführen. Die Bundesregierung will dies ändern und bis Ende 2018 mindestens Download-Geschwindigkeiten von 50 MBit/s flächendeckend in allen Haushalten anbieten können. Doch zwischen der Telekom und den Wettbewerbern war ein fast zwei Jahre währender Streit über den richtigen Weg entstanden, der den Ausbau weiter verzögert hatte. Nun scheint die Telekom jedoch auf die Konkurrenz zugehen zu wollen.

Ein erstes Anzeichen dafür ist die am Montag vereinbarte Kooperation mit dem Energieversorger Innogy, welcher auch beim Thema Glasfaser aktiv ist. Hauptverantwortlich für den Start des Gemeinschaftsprojekts ist der seit November als Vorstandsbeauftragter für Breitband-Kooperationen bei der Telekom engagierte Johannes Pruchnow. Der Spitzenmanager soll als ehemaliger Vizepräsident des Verbandes Breko helfen, das Verhältnis zu den Wettbewerbern zu normalisieren und die Zusammenarbeit zu verbessern.
 
Der Streit entzündete sich an der Frage Vectoring, welches die Telekom als die effektivste und günstigste Methode erachtet, oder Glasfaser, welches von den Wettbewerbern wie dem VATM oder der Breko als einzig zukunftssicherer Weg bezeichnet wird. Die angekündigten Pläne zur Zusammenarbeit werden von den Verbänden begrüßt. „Wir finden es sehr erfreulich, dass der Ankündigung der Deutschen Telekom zum Einkauf bei Wettbewerbern nun bereits Taten folgen. Das ist ein gutes Signal für den Glasfaserausbau in Deutschland“, so Stephan Albers, Geschäftsführer der Breko, der nun auf weitere gewinnbringende Kooperationen hofft.
 
Auch Jürgen Grützner vom VATM sieht in einer Zusammenarbeit nur Vorteile: „Viele Themen könnten gemeinsam sehr viel sinnvoller angegangen werden als durch Versuche, neue Monopole zu schaffen“, sagte der Geschäftsführer gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (DPA). Ein Beispiel für eine sinnvolle Zusammenarbeit lieferte der neue Telekom-Partner Innogy bereits gemeinsam mit dem Netzbetreiber Netcologne, für den das Essener Unternehmen Glasfaser verlegte. [buhl]

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