Dem Ziel, drei Viertel der Deutschen bis Ende 2014 einen Breitbandanschluss mit mindestens 50 Mbit/s anbieten zu können, ist die Bundesregierung dank der Kabelnetzbetreiber ein ganzes Stück näher gekommen. Da die großen regionalen Kabelgesellschaften ihre Netze aber nahezu ausgebaut haben, müssen andere die letzte Etappe bis zum Ziel übernehmen.
Ende 2012 konnten knapp 55 Prozent der Haushalte mit 50 Mbit/s im Internet surfen. Das entspricht einem Wachstum von 15 Prozent oder 6 Millionen Haushalten seit 2010. Das geht aus dem 3. Monitoringbereicht zur Breitbandstrategie der Bundesregierung hervor.
Dieser Teilerfolg ist vornehmlich der Verdienst der Kabelnetzbetreiber. Durch ihren Netzausbau können heute bereits 52,3 Prozent aller Haushalte mit 100 Mbit/s im Internet surfen. Dagegen sind nur 2 Prozent exklusiv mit einer anderen Technik angeschlossen. Doch die Ausbaudynamik wird nach Ansicht der Autoren des Berichts an Schwung verlieren, denn die Kabelnetzbetreiber haben den Ausbau nahezu abgeschlossen. Das Netz von Unitymedia Kabel BW ist zu 97 Prozent mit Docsis 3.0 ausgebaut, bei Kabel Deutschland sind es 87 Prozent. „Zudem konzentrieren sich die Kabelnetzbetreiber strategisch im Wesentlichen auf ihre bestehenden Ausbaugebiete, eine deutliche Expansion der Kabelnetze außerhalb dieser Gebiete ist nicht zu erwarten“, heißt es im Monitoringbericht.
Dennoch sollen laut Kabelverband Anga bis Ende 2013 zwei Drittel aller Haushalte über Breitbandanschlüsse mit 100 Mbit/s verfügen. Gelingt dies den Kabelgesellschaften, müssten die übrigen Netzbetreiber noch 10 Prozent übernehmen, um das Ausbauziel für 2014 zu erreichen. Dabei sollen laut Bericht die Kommunen die Rolle der Kabelgesellschaften als Treiber des Breitbandausbaus übernehmen. Die machen allerdings derzeit beim Verlegen von Glasfasernetzen keine gute Figur. Nach Angaben des ZVEI-Fachverbands Satellit und Kabel waren 2012 rund 800 000 Haushalte an Glasfaser angeschlossen. Davon sind allerdings nur 43 Prozent aktiv.
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