Eine Reaktion auf das durch die Bundesnetzagentur genehmigte Vectoring-Monopol der Deutschen Telekom durch die Wettbewerber war zu erwarten. Mit einem von 25 Verbänden unterzeichneten Brief erhofft sich die Telekom-Konkurrenz nun Hilfe durch die EU.
Die Entscheidung der Bundesnetzagentur pro Deutsche Telekom in der Frage des Vectoring-Ausbaus hatte sich lange abgezeichnet, trotz zahlreicher Proteste seitens der Wettbewerber. Nun haben sich die 25 Verbände zu einem gemeinsamen Vorgehen gegen das Bonner Monopol und für einen offenen Wettbewerb entschlossen und wenden sich mit einem gemeinsamen Brief an die EU-Kommission, um die Entscheidung der BNetzA noch abändern zu können.
Die Vorwürfe sind dabei ähnlich wie in den Diskussionen zuvor: So verzögere das Monopol der Telekom an den Hauptverteilern den erforderlichen Glasfaserausbau und werfe den Wirtschaftsstandort Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern deutlich zurück. Auch unterstreichen die Verbände, darunter der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM), die Breko, der Bundesverband Glasfaser (Buglas), die Eco und der Telecom e.V., dass bisher über 80 Prozent des Glasfaserausbaus durch die Wettbewerber erfolgt sei.
Auch kritisieren die Verbände in dem Schreiben, dass der Vectoring-Ausbau den Überbau bereits vorhandener Infratruktur vorsehe. Diese Verpflichtung „wäre in Deutschland und in Europa einzigartig und würde dem Infrastrukturwettbewerb großen Schaden zufügen.“ Deshalb fordern die Wettbewerber nun die europäische Politik zur Hilfe auf. „Ein Investitionsverbot für in- und ausländische Investoren verletze nicht nur europäisches Recht, sondern schade auch langfristig den Verbrauchern“, fassen die Verbände zusammen.
Die BNetzA hatte Anfang der Woche die Wettbewerber für ihr bisheriges Vorgehen kritisiert und die eigene Entscheidung verteidigt, denn diese „leistet einen weiteren Beitrag zur Erreichung der Breitbandziele der Bundesregierung“, wie Jochen Homann, Vorsitzender der Behörde dem „Handelsblatt“ gegenüber erklärt hatte. [buhl]
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