In der Digitalisierung liegt für die Wirtschaft die Zukunft, doch kommt diese in Deutschland nur langsam voran. Was auch am schleppenden Breitbandausbau liegt. Daher fordert nun die ZVEI, für die Industrie bis 2025 gigabitfähige Netze.
Vernetzung, Smart Home oder Industrie 4.0 sind Schlagworte, die für die Zukunft von Wirtschaft und Alltag stehen. Doch der dafür nötige Prozess der Digitalisierung kommt trotz aller Bemühungen nur langsam voran, woran auch der schleppenden Breitbandausbau eine Teilschuld trägt. Um die Zukunft nicht zu gefährden, fordert daher der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) eine leistungstaugliche, flächendeckende Breitbandinfrastruktur.
„Der Breitbandausbau muss langfristig gedacht werden, damit wir den digitalen Wandel von Wirtschaft und Gesellschaft schaffen. Wir brauchen schnelle und zuverlässige Kommunikationsnetze, die Industrie und Verbrauchern gleichermaßen dienen“, erklärt Klaus Mittelbach, Vorsitzender der Geschäftsführung der ZVEI. Der Verband hat dazu ein Positionspapier veröffentlicht, in dem unter anderem bis zum Jahr 2025 ein flächendeckender Zugang für Industrie und Gewerbe zu Gigabitnetzen von der Politik gefordert wird.
Dabei hat der ZVEI nicht nur die Vernetzung der Industrien im Blick, sondern auch den verstärkten privaten Verbrauch immer höherer Datenmengen für Smart-Home-Anwendungen oder zu Unterhaltungszwecken oder die sich abzeichnende Car-to-Car-Kommunikation. Für die Umsetzung sollen nach Vorstellung der Elektroindustrie die bereits existierenden Infrastrukturen genutzt werden.
So etwa die Fernsehkabelnetze mit ihrer Kombination aus Koaxialkabeln und Glasfaser sowie der Kupferbestand im Telekommunikationsnetz mittels Vectoring. Die Telekom-Technologie sieht der ZVEI zwar für die Industrie als ungeeignet an, für eine kurzfristige Versorgung der Bevölkerung könne es eine sinnvolle Zwischenlösung sein.
Da laut Mittelbach die „Anforderungen an eine wettbewerbsfähige digitale Infrastruktur steigen“, fordert der ZVEI von der Bundesregierung die Entwicklung einer Strategie, „die auf lange Sicht trägt und der wachsenden Bedeutung von mehr Dezentralität gerecht wird.“[buhl]
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