Das Bezahlfernsehen befindet sich in Deutschland weiter klar auf Wachstumskurs. Laut einer aktuellen Studie des VPRT konnte das Pay-TV im vergangenen Jahr bei Umsätzen, Nutzung, Abonnenten und TV-Sendern weiter zulegen.
Nach einigen harten Jahren beginnt das Modell Bezahlfernsehen auch auf dem deutschen Markt immer mehr Fuß zu fassen – eine Entwicklung, die auch eine aktuelle Studie des Verbands Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) zeigt, die am Donnerstag vorgestellt wurde. Dieser zufolge befindet sich Pay-TV in Deutschland ganz klar im Aufwind: So stieg die Zahl der Abonnenten im vergangenen Jahr auf 6,1 Millionen in Deutschland, im deutschsprachigen Raum wurden sogar 6,8 Millionen Abonnenten registriert. Mit einem Wert von durchschnittlich 9 Millionen Zuschauern am Tag wurde in diesem Bereich 2012 sogar ein neuer Bestwert erreicht, so die Ergebnisse der Studie „Pay-TV in Deutschland 2013“, die vom Arbeitskreis Digital Pay-TV im VPRT vorgelegt wurde.
Nicht nur bei den Abonnenten, sondern auch bei den Umsätzen für Pay-TV und bezahltes Video-on-Demand könnten aktuell zweistellige Wachstumsraten verzeichnet werden, erklärte Frank Giersberg, Leiter Marketingentwicklung im VPRT. Im zurückliegenden Jahr konnte ein Umsatzvolumen von 1,84 Milliarden Euro in Deutschland erreicht werden, im deutschsprachigen Raum waren es rund 2 Milliarden Euro. „Damit ist Pay-TV das zur Zeit wachstumsstärkste Segment im deutschen Fernsehmarkt. Für die kommenden Jahre erwarten wir eine anhaltend dynamische Entwicklung“, so Giersberg weiter.
Diese Entwicklung zeigt sich aber auch im Bereich der TV-Sender. Konnten 2003 gerade einmal 26 Pay-TV-Sender empfangen werden, stehen aktuell mit 89 Kanälen mehr als drei Mal so viele zur Verfügung. Dabei setzen auch immer mehr Programmveranstalter auf HDTV. Insgesamt 57 Sender sind heute auch in High Definition zu sehen, 2011 waren es dagegen noch 36 Pay-TV-Kanäle.
Für Sabine Christmann, Vorsitzende des Arbeitskreises Digital Pay-TV und Director Regulatory Affairs and Public Policy bei Sky Deutschland, sprechen diese Zahlen eine eindeutige Sprache: „Pay-TV ist im Massenmarkt angekommen und hat sich neben den gebühren- und werbefinanzierten Angeboten als dritte Säule im deutschen Fernsehmarkt fest etabliert“, erklärte sie. Dabei sieht sie vor allem die Vielfalt, Innovationskraft und den Qualitätsanspruch der Branche als Wegbereiter. Auch Katharina Behrends, Managing Director German Speaking Territories für Universal Networks International Germany, sieht das Pay-TV in der „Mitte der Gesellschaft angekommen“.
Hannes Heyelmann von Turner Broadcasting System blickt bereits optimistisch in die Zukunft. „Immer mehr Zuschauer erkennen die Vorteile von Pay-TV, wie auch das Wachstum der letzen Jahre zeigt. Ich gehe davon aus, dass die Pay-TV-Penetration mittelfristig auf über 30 Prozent ansteigt und sich damit mehr als verdoppeln wird“, so Heyelmann. Daher wolle Turner auch weiterhin viel in seine Pay-TV-Sender investieren. [fm]
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