Der Zahn der Zeit nagt an den analogen Film-Archiven. Bevor die gelagerten Bänder unbrauchbar werden, will der BR nun zur Tat schreiten.
Der Bayerische Rundfunk (BR) will in den kommenden zehn Jahren mehr als 50 000 Filme restaurieren und digitalisieren. Spielfilme, Berichte, Reportagen und Features sollen so vor dem Zerfall gerettet werden, wie der Sender am Freitag in München mitteilte. Die meisten Werke seien aus der Zeit der späten 1950er bis in die 90er Jahre.
Den älteren Filmrollen drohe die Zersetzung durch das sogenannte Essigsäure-Syndrom, hervorgerufen durch chemische Reaktionen. Das Großprojekt „Bestandssicherung Film“ soll im Januar 2018 starten; es sei die bisher aufwendigste Digitalisierungsaktion in der Geschichte der Rundfunkanstalt, hieß es. Die Gesamtkosten werden auf einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag geschätzt.
„Im BR-Filmarchiv finden sich einmalige Zeugnisse der Zeitgeschichte unseres Landes und die gesamte Programmgeschichte des BR-Fernsehens“, sagte Intendant Ulrich Wilhelm. Das Archiv sei eines der größten des ARD-Senderverbunds. [dpa]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com