Wegen Streikaufruf der Gewerkschaften: Der Bayerische Rundfunk (BR) weist daraufhin, dass es in TV und Radio diesen Donnerstag zu Beeinträchtigungen im Programm kommt.
Die Gewerkschaften ver.di, BJV und „unisono – Deutsche Musik- und Orchester-Vereinigung“ haben heute ihre Mitglieder zu einem zehnstündigen Warnstreik aufgerufen. Damit können alle bayrischen Betriebsteile und das Hauptstadtstudio des BR in Berlin von Arbeitsniederlegungen betroffen sein. Der BR versucht, die Auswirkungen auf das Programm so gering wie möglich zu halten. Dennoch kann es zu Beeinträchtigungen kommen.
Bereits absehbar sind folgende punktuelle Auswirkungen aufs BR-Programm:
Im Hörfunk muss(te) Bayern 2 statt der Sendung „notizbuch“ (11 bis 12 Uhr) sowie der „radioWelt“ (13 bis 13.30 Uhr sowie 17 bis 18 Uhr) ein anderes Programm senden.
Bei BR24 Radio gibt es Einschränkungen bei den Kultur- sowie den Wirtschafts- und Börsennachrichten. Im BR Fernsehen entfallen die Kurznachrichten „BR24 in 100 Sekunden“ um 12.33 Uhr, 14.10 Uhr und 15.30 Uhr. Die digitalen Angebote im Web, die Apps und Social Media-Kanäle des Bayerischen Rundfunks können nur mit Einschränkungen bedient werden.
Die drei Gewerkschaften fordern eine Anhebung der Honorare und Gehälter um 5,75 bis 6 Prozent für ein Jahr sowie weitere Verbesserungen für freie Mitarbeitende und den journalistischen Nachwuchs.
Gewerkschaften fordern bis zu 6 Prozent Honorar-Plus
Der BR hat dagegen seinen Tarifpartnern in der fünften Verhandlungsrunde Ende September ein umfangreiches Maßnahmenpaket angeboten, das allen Beschäftigten einen raschen Inflationsausgleich in Form von Einmalzahlungen in Höhe von 2.400 bis 2.600 Euro bietet, außerdem eine Tarifsteigerung um 2,8 Prozent zum April 2023 bei einer Laufzeit von 24 Monaten. Enthalten sind auch Maßnahmen für mehr Arbeitsplatzsicherheit für den Nachwuchs sowie eine bessere Honorierung für die in Schichtdiensten tätigen Freien Mitarbeitenden.
Lesen Sie bei Interesse ebenfalls den DIGITAL FERNSEHEN-Artikel von Anfang Oktober: „BR muss dringend sparen – mehrfache Verstöße gegen eigene Regeln“
BR-Verwaltungsdirektor Albrecht Frenzel: „Streiks sind das unbestrittene Recht von Gewerkschaften. Aber ein Tarifvertrag kommt immer am Verhandlungstisch zustande. Das Angebot des Bayerischen Rundfunk ist ein entschlossener Schritt, um die aktuellen Zusatzbelastungen seiner Mitarbeitenden abzumildern, in vielen Punkten übertrifft es zum Beispiel den Abschluss für die Angestellten beim Öffentlichen Dienst der Länder Der BR wird weiterhin versuchen, für seine Beschäftigten faire Lösungen zu finden, und ist bereit, darüber im Rahmen des finanziell Machbaren zu verhandeln.“
Der nächste Verhandlungstermin beim BR findet am 19. Oktober 2022 statt.
Quelle: BR
Bildquelle:
- BR_1: © BR