Das geplante Jugendangebot von ARD und ZDF wird nach dem Willen der deutschen Ministerpräsidenten nicht in TV und Radio starten, sondern lediglich im Internet. Das ursprüngliche Konzept der Öffentlich-Rechtlichen ist damit überholt, wie BR-Intendant Ulrich Wilhelm nun in einem Interview erklärte.
Zum Auftakt der Medientage München hat sich am Mittwochmorgen Ulrich Wilhelm, der Intendant des Bayerischen Rundfunks (BR), in einem TV-Interview auf dem eigenen Sender zur Entscheidung der Ministerpräsidenten bezüglich des geplanten Jugendangebotes von ARD und ZDF geäußert. Am vergangenen Freitag hatten die Ministerpräsidenten der deutschen Bundesländer entgegen dem Willen der Rundfunkanbieter entschieden, dass es sich beim Jugendkanal der öffentlich-rechtlichen Anstalten um ein reines Online-Angebot handeln soll.
Die Verantwortlichen von ARD und ZDF hatten zuvor ein Konzept vorgelegt, welches ein trimediales Jugendangebot aus TV, Radio und Internet vorsah. Dieses Konzept ist nun überholt, wie Wilhelm im Interview zugab. Das von den Ministerpräsidenten favorisierte Modell einer reinen Online-Plattform sei hingegen von den öffentlich-rechtlichen Anstalten noch nicht erprobt. Trotz der völlig neuen Rahmenbedingungen, die nun von der Politik festgelegt wurden, gibt sich der Intendant des BR jedoch optimistisch: „Ich bin zuversichtlich, dass wir ein überzeugendes Konzept liefern können.“
Das neue Jugendportal von ARD und ZDF soll mit einem jährlichen Budget von 45 Millionen Euro ausgestattet werden. Dabei soll die ARD 30 Millionen und das ZDF 15 Millionen Euro bereitstellen. Anders als für bisherige Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Anstalten soll nach dem Willen der Ministerpräsidenten für das Jugendangebot keine Sieben-Tage-Frist für das Bereitstellen von Sendungen im Internet gelten. [ps]
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