Bobic: ARD und ZDF „teilweise Zwangs-Pay-TV“

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Bildrechte: ARD/ZDF

Hertha-Geschäftsführer Fredi Bobic hat ARD und ZDF zu stärkeren Investitionen in den Frauenfußball geraten. Zur Verwendung der Rundfunkbeiträge sagte der ehemalige Nationalspieler der „Sport Bild“ (Mittwoch):

„Es wäre beispielsweise ein Ansatz, Bundesliga-Spiele der Frauen bei ARD und ZDF zu zeigen, um Frauenfußball erlebbar und einer breiten Masse zugänglich zu machen und so nach vorne zu bringen.“ Auf diese Weise würden die Quoten für den Frauenfußball steigen und mehr Werbepartner angelockt werden. „Wäre die Frauen-EM bei DAZN statt bei ARD und ZDF gelaufen, wäre es schwer geworden, diese Euphorie in der Bevölkerung zu entfachen“, sagte der 50-Jährige.

Zudem sprach sich Bobic für mehr Live-Spiele im frei empfangbaren Fernsehen aus, bezeichnete die mit dem Rundfunkbeitrag finanzierten Öffentlich-Rechtlichen dabei aber als „teilweise Zwangs-Pay-TV“. Er „habe ein Problem damit, wenn von Free-TV die Rede“ sei, sagte Bobic über ARD und ZDF, die auch Partner der Männer-Bundesliga sind. Die ARD zahlt der Deutschen Fußball Liga geschätzt 110 Millionen Euro jährlich für ihre Medienrechte, das ZDF investiert zwischen 25 und 30 Millionen.

Bobic hat „ein Problem damit, wenn von Free-TV die Rede“ sei

ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky verwies darauf, dass in der „Sportschau“ regelmäßig über die Frauen-Bundesliga und den Pokal berichtet werde und der Sender zuletzt rund 15 Spiele live gezeigt habe. Ähnliches sei für die neue Saison geplant. Er lud Bobic ein, am 24. September die Frauen-Partie TSG Hoffenheim gegen VfL Wolfsburg live im Ersten zu verfolgen. „Da die Fußball-Bundesliga an dem Wochenende nicht spielt, müsste er dafür eigentlich Zeit haben“, sagte Balkausky.

Fredi Bobic & Boetius
Fredi Bobic (l.) bei der Vorstellung der neuen Nummer 10 bei Hertha BSC, Jean-Paul Boetius. © City-Press/Hertha BSC

Ein ZDF-Sprecher sagte zu den Äußerungen des Hertha-Funktionärs: „Wenn Fredi Bobic in Zusammenhang mit dem Rundfunkbeitrag von ‚Zwangsgebühren‘ spricht, so müssen wir das nicht kommentieren.“

Hertha BSC hat in den letzten kein einziges Fettnäpfchen ausgelassen

Es freue den Sender aber, dass Bobic „ausdrücklich die Leistungen von ARD und ZDF bei den Übertragungen der Frauen-EM in England würdigt, die die derzeitige Euphorie für den Frauen-Fußball erst richtig befeuert hat. Zu dem Thema Frauen-Bundesliga lässt sich nur sagen, dass wir uns zu laufenden Verhandlungen nicht äußern.“

Derzeit läuft die Ausschreibung des Deutschen Fußball-Bunds für die Medienrechte der Frauen-Bundesliga (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).

Bildquelle:

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  • df-ARDZDF: ZDF
41 Kommentare im Forum
  1. Ein Fußballfunktionär bezeichnet die Haushaltsabgabe als "Zwangs Pay-TV". Ok. Vielleicht sollte man ihm erklären, dass diese Zwangsgebühren ein Teil seines Gehaltes und das seiner Spieler sichern. Er wird sich umschauen, wenn man die Haushaltsabgabe abschafft. Dann sprudelt die Quelle nicht mehr so.
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