Sky-Chef Brian Sullivan will für seine Pay-TV-Plattform keine Erfolgsprognose abgeben, die User im Forum von DIGITALFERNSEHEN.de hingegen schon. Beurteilt wurde auch der Schweizer „Tatort“ und der geplante HD-Ableger des Shoppingsenders HSE24.
Medienfremder Sky-Chef?
Brian Sullivan, Chef von Sky Deutschland, will keine Prognose abgeben, wann die Pay-TV-Plattform schwarze Zahlen schreibt. Außerdem stecke Bezahlfernsehen noch in den Kinderschuhen. „Nach 20 Jahren von Kinderschuhen zu sprechen ist schon arg gewagt“, findet „NickNite“ und spricht lieber von „scheitern“. „Frank P“ hält die Kinderschuh-Metapher für „ein wenig medienfremd“ und stellt „gravierende strukturelle Probleme“ fest. So seien zum Beispiel die Filmkanäle für den regulären Preis ein „Witz“, die „Bildqualität nicht annähernd so gut wie auf DVD oder Blu-ray“ und Dokumentationen gebe es bei den öffentlich-rechtlichen Sendern zur Genüge. „Kyagi“ findet es „spannend, dass Pay-TV-Sender in Resteuropa nicht so übel dastehen“ und resümiert: „Dort klappt Pay-TV fast überall“.
Für „Alleswirdgut“ zähle am Ende in Deutschland das Preis-Leistungsverhältnis und „das passt nicht“. Sky Go und Anytime und anderer „Schnickschnack“ sei zwar schön und gut, „aber am Ende zählen (…) Relevanz und Exklusivität“, erklärt er. „Prodigital2“ steckt lieber „kein eigenes Geld in Anteile an Sky“ und schielt stattdessen auf die Pay-TV-Pakete der Kabelnetzbetreiber, die seiner Meinung nach „boomen“. Den Boom sieht „JuergenII“ hingegen nicht, immerhin sehen „knapp 70 Prozent“ analog und der Großteil der digitalen Haushalte würde nicht für zusätzliche Programme zahlen. Zudem komme der Aufschwung bei den Kabelbetreibern durch „Schnupperabos, die extra gekündigt werden müssen“, stimmt „Nelli22.08“ zu. „Vergisst man das extra Kündigen, hat man Pay-TV an der Backe“.
Im Forum entbrennt die Frage, ob die TV-Rechte der Bundesliga von Abonnenten der Welt- und Film-Paket querfinanziert werden. „Andre444“ argumentiert, dass Sky kein Geld für neue Filme hat, „weil Sky alles in den Fußball steckt“. „W00pw00p“ gibt zu Bedenken, dass „viele, die Pay-TV haben (…) es nicht gewohnt [sind], dafür am Ende doch noch Extra bezahlen zu müssen“. Pay-Kunden sollten „auch mal erwarten, für etwas bezahlen zu müssen, es ist immerhin nicht geschenkt, was man da bekommt“.
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Schweizer „Tatort“ – Verrat am Zuschauer?
Vom ersten Schweizer „Tatort“ seit zehn Jahren zeigten sich die Zuschauer trotz US-Import Sofia Milos („CSI: Miami“) wenig begeistert. „Grinch“ zeigt sich von der Schweizer Episode enttäuscht: „Das war schon an der Grenze zum Verrat am Zuschauer dieser ansonsten hochwertigen Reihe“. „Dquadrat“ blieb lediglich „die knackige Figur des Amerika-Imports“ in Erinnerung, ansonsten habe er „mehrfach mit dem Schlaf gerungen“. Für ihn sind die „neuen Kreationen“ in der „Tatort“-Reihe „keine Bereicherung“. Auch „spece“ macht als großer „Tatort“-Fan seinem Unmut Platz und urteilt: „dieser war der schlechteste seit Jahrezehnten!“. Für „AndyMt“ und „mabussma“ blieb nach knapp einer halben Stunde nur der Griff zur Fernbedienung.
„Dirk001“ empfand die Synchronisation als „grottenschlecht“. Dem stimmt „beiti“ zu und beschreibt die Synchronfassung als „dämlich“. „Wenn Synchro, dann bitte gleich Hochdeutsch und (…) nicht dieses Bühnenschwyzerdütsch“, schimpft auch „Uzh“. „Konstruiert und schlecht gespielt“, urteilt „mabussma“ über den „Tatort“. Für „Ralf2001“ war die Schweizer Episode ein „misslungener Cocktail“ aus einer „recht langatmigen Mordgeschichte“, einem „Werbefilm für die Schönheit der Schweiz“ und „rein spekulative, unpassende und völlig lächerliche Szenen wie das Techtelmechtel“.
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NBC-Universal-Geschäftsführerin Katharina Behrens hat die Satellitenplattform HD Plus als Pay-TV bezeichnet. Der „Berliner“ orakelt, dass es sich dabei um ein „sprachliches Minenfeld“ handeln könnte. So hat Sky die Pay-TV-Rechte an der Formel 1, auf RTL „dürfte die dann eigentlich gar nicht laufen“, vermutet er. Weiterhin sei es wichtig, was man alles unter dem Begriff Pay-TV verstehe. „Grundversorgung gegen Gebühr oder freiwilliges Abo?“. „JuergenII“ unterscheidet bei der Verschlüsselung von Sendern zwei Arten: „Sendergruppen, die zwar ihre Programme aus diversen Gründen verschlüsseln, aber diese nicht kostenpflichtig anbieten“ und Sender, die „monatliche / jährliche Kosten verlangen“. Diese seien Pay-TV, „egal, wie man sich nach außen hin wendet“.
Laut „iceman70“ wird HD Plus zumindest nicht „auf die Müllhalde kommen“, da es genügend Abonnenten habe. „Die Frage ist nicht, ob es viele Abonnenten hat, die Frage ist, hat es genug?“, entgegnet „emtewe“. Er hält die „Restriktionsumgeher“ für das „größte Problem“. „Wenn HD Plus nämlich endlich dicht ist, und die Restriktionen keiner mehr umgehen kann, dann will es auch keiner mehr, und das Thema ist sowieso durch“, stellt er klar. Für „Galaxy_I“ steht fest „[HD Plus ist ein] teuer bezahlter Versuch, neue Einnahmequellen zu erschließen und gleichzeitig Kosten zu sparen mit zweifelhaften Erfolgsaussichten“.
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Ab dem 1. September darf beim Homeshopping-Sender HSE24 auch in hochauflösender Qualität eingekauft werden, denn dann startet HSE24 HD. „Jabi“ meint lachend: „So kann man Transponderplätze auch gut verschwenden“. „Edelmax“ würde angesichts des HD-Starts „vor Freude weinen“, wenn er „könnte“. Immerhin handele es sich um einen „Meilenstein der Fernsehgeschichte“, flachst er. Mit Shoppen hat „Major König“ hingegen wenig am Hut, denn HSE24 HD wird „der erste HD-Sender sein, den ich nicht in meine TV-Liste aufnehmen werde“.
Große Befürchtung um die eigentliche Bildqualität: Wenn Konkurrent QVC ab 1. September ebenfalls in HD sendet, „wird es aber eng auf dem Transponder“, glaubt „P800“. Das befürchtet auch „Mario_67“, denn „fünf HD-Sender auf einem noch dazu recht schwachem Transponder“ scheinen zu viel. Dazu meint der „Berliner“ nur: „Glaubst Du Tante Trude sitzt wie einige Freaks hier vor dem TV, zählt Pixel und echauffiert sich dann wenn mal bei einer Einstellung die Knopflöcher nicht knackscharf zu erkennen sind?“
User „Mangels“ kann gar nicht glauben, dass über den Senderstart überhaupt diskutiert wird, schließlich gebe es nur „24 Stunden Billigware zu erhöhten Preisen, dekoriert von Dudelmusik und dauergrinsenden Präsentatoren“ zu sehen. „Das ist professionelle Vergewaltigung einer Sat-Anlage – nichts weiter“, stellt er klar. „BarbarenDave“ sieht dennoch einen Vorteil in der hochauflösenden Variante: „Jetzt können wir endlich den billigen Plunder und die hässlichsten Klamotten der Welt in HD sehen und schon vor dem enttäuschenden Kauf sehen, wie minderwertig der ganze Kram ist“.
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[rh]
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