Wie sich die börsennotierten Medienunternehmen Sky, Kabel Deutschland, ProSiebenSat.1 und RTL Group an den Aktienmärkten behauptet haben, analysiert DIGITALFERNSEHEN.de im wöchentlichen „Blick auf die Börse“.
Die Aktie von Sky Deutschland hat in der abgelaufenen Woche mit einer Kurssteigerung von 11,21 Prozent für Furore im MDAX-Index der Frankfurter Börse gesorgt. Dem Eröffnungskurs von 1,482 Euro am Montagmorgen stand am Freitag bei Parkettschluss eine Notierung von 1,657 Euro entgegen. Im 30-Tage-Trend steht ein Plus von knapp 10 Prozent zu Buche. Die Entwicklung scheint in einer nachrichtentechnisch ansonsten eher ruhigen Woche die wachsende Zuversicht der Anleger widerzuspiegeln, dass sich der Bezahlanbieter bei Neuausschreibung der Pay-TV-Rechte für die Fußball-Bundesliga ab der Saison 2013/2014 erneut durchsetzen kann.
Ähnlich positiv schlug sich das Papier von ProSiebenSat.1. Der private Medienkonzern konnte seit Montag ein Plus von 11,22 Prozent einfahren und steigerte den Wert seines Anteilsscheins von 14,75 auf 16,405 Euro. Seit dem 14. Dezember konnte der Kursindex sogar um mehr als 25 Prozent zulegen. Die Citigroup hat das Unternehmen auf „Buy“ mit einem Kursziel von 20,00 Euro belassen. Die Aktien der TV-Sendegruppe zählten 2012 zu seinen fünf „Key Buys“ im Mediensektor, schrieb Analyst Thomas Singlehurst in einer Branchenstudie vom Donnerstag. Die Risiken eines Investments seien auch in einem für Medienunternehmen vermutlich schwierigen Jahr akzeptabel. Zudem sei der Sektor aufgrund der Ängste der Anleger vor sinkenden Gewinnprognosen niedrig bewertet. Überraschend positive Kursentwicklungen seien daher denkbar.
Die luxemburgische RTL Group konnte an diesen positiven Trend nicht anknüpfen und ging am Freitagabend mit 73,953 Euro gegenüber dem Wochenbeginn (74,196 Euro) schwächer aus dem Handel. Auch im deutschen Fernsehmarkt hatte das Privatsender-Imperium in den vergangenen Tagen Schwächen gezeigt. So rutschte das Casting-Show-Flaggschiff „Deutschland sucht den Superstar“ am Mittwoch hinter die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ ab. Mit dem Auftakt des „Dschungelcamps 2012“ am Freitag, das bei den werberelevanten Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren regelmäßig Marktanteile oberhalb der 30-Prozent-Marke einfährt, dürfte RTL der Monatssieg aber kaum zu nehmen sein.
Im leichten Aufwind präsentierte sich dagegen die Kabel Deutschland Holding als Muttergesellschaft des größten deutschen Kabelnetzbetreibers mit einem Wochenplus von 1,44 Prozent und einem Sprung von 39,97 auf 40,54 Euro. Ein Zwischenhoch von 42,62 Euro am Donnerstagnachmittag konnte die Aktie allerdings nicht halten. Die Schweizer Großbank UBS hat Kabel Deutschland unterdessen von „Buy“ auf „Neutral“ abgestuft und das Kursziel auf 42,75 Euro belassen. Auf Basis des Unternehmenswachstums erscheine die Aktie nicht teuer. Doch sei sie im Branchenvergleich auch nicht gerade billig bewertet, so lange Kabel Deutschland keine Barmittel ausschütte, begründete Analyst Polo Tang in einer Studie vom Donnerstag.
Im „Blick auf die Börse“ informiert die Redaktion von DIGITALFERNSEHEN.de immer zum Wochenende über die Kursentwicklung ausgewählter deutscher Medienaktien. [ar]
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